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Erster Spatenstich der Generalsanierung am Egbert-Gymnasium

Pressemitteilung – Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat am Donnerstag die Generalsanierung des Egbert-Gymnasiums in der Abtei Münsterschwarzach (EGM) begonnen. Abt Michael Reepen führte diesen gemeinsam mit den Fachplanern Reinhold Jäcklein (Architekturbüro) und Joachim Pototzky (Elektroplanung) sowie Domdekan Prälat Günter Putz in seiner Funktion als Schulreferent des Bistums Würzburg, dem stellvertretenden Landrat Paul Streng, dem Geschäftsführer des SBW, Otmar Finger, Johannes Kraft, der die Projektsteuerung leitet, und Elternbeiratsmitglied Susanne Till durch.

Der Schulbetrieb wird während der Bauzeit normal fortgeführt. In seiner Ansprache würdigte Abt Michael Reepen OSB die Arbeit des ursprünglichen Baumeisters Bruder Baldiun Weth OSB: „Es ist ein Zeichen für die  Qualität unserer klostereigenen Handwerksbetriebe, dass die Bausubstanz des EGM so gut ist.“ Der Ruf des EGM hänge aber nicht am Gebäude, sondern „an unserer Pädagogik, an unserer christlich benediktinischen Grundlage, an den tollen Lehrern, Pädagogen und dem Direktorat“. Die Abtei sieht die Schule als einen missionarischen Ort, an dem junge Menschen die Fähigkeit erhalten würden, die heutige Welt aus einem benediktinischen Geist heraus zu gestalten.

Der Baubeginn wurde bewusst nach den schriftlichen Abiturprüfungen gewählt, erklärt Schulleiter Robert Scheller. Das sei ihm ein wichtiges Anliegen gewesen. Den Umzug der Klassenräume hat die Schule während der Pfingstferien durchgeführt. „Ich bin froh darüber, dass uns die Abtei Interimsräume für den Unterricht während der Sanierung zur Verfügung stellt“, so Scheller. Zwei reguläre Klassenzimmer und Räume für Musik- und Kunstunterricht sind bis zur Fertigstellung in verschiedene Abteigebäude verlegt worden.

Ziel des Bauvorhabens ist es, die Klosterschule für die Zukunft zu rüsten. Dazu gehört neben neuen Leitungen im 1963 bis 1965 errichteten Gebäude auch die energetische Optimierung. Im Zuge der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen sollen außerdem barrierefreie Zugänge zu allen Räumen entstehen. Auch technisch wird aufgerüstet und sichergestellt, dass jedes Klassenzimmer WLAN-fähig sowie genug Projektionsflächen haben wird.

Finanzielle Zuschüsse von Staat und Bistum

Rund 32 Millionen Euro soll die vier Jahre andauernde Generalsanierung kosten. Bezuschusst wird sie mit 14 Millionen Euro von der Bayerischen Staatsregierung und zehn Millionen von der Diözese Würzburg. Die Entscheidung hatte noch der emeritierte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann getroffen, um die Eigenständigkeit ordenseigener Schulen zu unterstützen. Schulreferent Prälat Günter Putz würdigte den Einklang zwischen Orden und Schule: „Diese Vernetzung ist ein großer Segen. Münsterschwarzach ist beispielhaft, worauf es in der Schule der Zukunft ankommt.“ Die Qualität der Schule hänge maßgeblich von der Spiritualität ab. Das Bistum sei daher gerne bereit, die Generalsanierung finanziell zu unterstützen.

Die restlichen acht Millionen der Maßnahme finanziert die Abtei Münsterschwarzach als Schulträger. Seit Beginn der Bauplanungen sind die Kostenschätzungen unverändert geblieben, betont Cellerar Pater Christoph Gerhard OSB. „Wir freuen uns, dass es nach mehrjähriger Planung nun mit der Sanierung losgeht“, sagte er. Abt Michael Reepen erklärte in seiner Ansprache, dass diese Bausumme für das Kloster auch grenzwertig sei: "Aber dank der Unterstützung durch die Regierung von Unterfranken und der Diözese ist es uns möglich, diese Baustelle in Angriff zu nehmen. Wir hoffen noch auf weitere Förderer der Sanierung.“

Als erster der insgesamt drei Bauabschnitte wird Bau D saniert. Dort befinden sich derzeit das Tagesheim sowie Räume für Kunst- und Musikunterricht. Auch der frühere Internatstrakt fällt in die erste Bauphase. Zehn neue Unterrichtsräume sollen hier bis Herbst 2019 entstehen. Der zweite Teil mit Bau A ist für Winter 2019/2020, die Gebäudetrakte B und C sind für 2020/21 geplant. 2022, nach vier Jahren, soll die Generalsanierung abgeschlossen sein. Der stellvertretende Landrat Paul Streng versprach, dafür zu sorgen, dass dieser Zeitrahmen eingehalten werden könne.

Für das kommende Schuljahr 2018/2019 ist die Schule laut Schulleiter gut vorbereitet. Alle Klassen sollen im regulären Gebäude untergebracht werden. Die Kurse für die Oberstufe sowie Kunst- und Musikunterricht finden in den Interimsräumen statt. Scheller hofft, dass die Sanierung so gut abläuft, dass im Schuljahr 2019/2020 Gebäudeteil D wieder nutzbar ist.

Besonderheiten des EGM

Das Egbert-Gymnasium der Benediktinerabtei Münsterschwarzach geht auf die 1901 von Missionsbenediktinern gegründete Schule mit Internat für Jungen im ehemaligen Ludwigsbad bei Volkach zurück. Mit Wiederbesiedlung der 1803 aufgelösten Benediktinerabtei in Münsterschwarzach zog auch die Schule im Jahr 1913 mit um. Von 1940 bis 1945 wurden Schule und Internat durch die Nationalsozialisten aufgehoben. Die Erweiterung als Vollgymnasium für Mädchen und Jungen erfolgte 1981. Die Schüler können heute ab der achten Klasse zwischen vier unterschiedlichen Ausbildungsrichtungen wählen: Die Scherpunktsetzung ist im neusprachlichen, humanistischen, musischen oder naturwissenschaftlich-technologischen Bereich möglich. Im Schuljahr 2017/2018 besuchten knapp 800 Schülerinnen und Schüler die Klosterschule.

Im November 2017 setzte Abt Michael Reepen OSB die Präambel für das neue Schulkonzept des EGM in Kraft. In diesem soll die Verbundenheit mit der Abtei herausgestellt werden. Besonderer Bezug wird dabei auf die Benediktsregel genommen, nach der die Mönche leben. Die Erziehungsziele Kreativität, Selbstständigkeit, Verantwortung und Glaube werden am EGM im Hinblick auf die Regel des Mönchsvaters und der Bibel umgesetzt. Den Schülerinnen und Schülern sollen die drei wichtigen Grundwerte Ehrlichkeit, Respekt und Wertschätzung vermittelt werden – immer der religiösen Prägung der Klosterschule entsprechend.