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"Ich legte mich nieder und schlief, - ich wachte auf, denn der Herr ist mir Stütze."

Br. Pascal Herold OSB betont in der Zeit der Corona-Krise vor allem eines: das Vertrauen auf Gott.

Am liebsten aussteigen und vergessen, was in diesen Wochen massiv das Leben beschneidet und gefährdet. Alle sitzen im gleichen Boot und müssen kräftig rudern um ans andere Ufer, den neuen Morgen zu kommen. 

Voller Eindrücke ist der Kopf vom Morgen bis zum Abend von den Themen, die die Welt als Schicksalsgemeinschaft treffen: Virusinfektion, Pandemie, Kontrollverlust und Einschränkung persönlicher Freiheiten, Isolation, Ängste  finanziell-wirtschaftlicher Existenzgrundlagen, – kaum Platz für andere Gedanken, die genauso virulent sind! Zur Ruhe kommen will nicht gelingen, alles hängt nach und bräuchte eine Aufarbeitung; es sind weder Energie noch Lust dazu da. Sich sorglos dem Schlaf übergeben will nicht gelingen da der neue Tag mit den gleichen zermürbenden Fragen seinen Schatten schon voraus wirft.

"Ich legte mich nieder und schlief", so schreibt es der Psalmist und ist sich gewiss, dass er am andern Morgen guten Glaubens wieder aufwacht, denn sein Gott ist ihm Stütze. Der Herr ist ihm Zusage und Halt, im Vertrauen darauf undurchschaubar gewordene Lebenspassagen meistern zu können, die außer Kontrolle geraten und schwer gegen zu steuern sind.

Geschehen lassen, zu- und loslassen sind keine alltäglichen Vorgänge wie das Ein- und Ausatmen. Sie absorbieren Zeit und Energie denn Verlustängste binden und können sich zu einer Gegenkraft formieren.

Die Dunkelheit der Nacht kann solche Gegenkräfte aktivieren. Sie kann auch das Gegenteil bewirken und zur Ruhe und Geborgenheit führen. In der dunkelsten Nacht seines irdischen Lebens am Ölberg vertraut sich der innerlich zerriebene Jesus seinem Vater an. Sich der Nacht anvertrauen meint sich Gott anvertrauen. Schon mancher Morgen ließ die Aufregungen des Vortags verblassen und in neuem Licht erscheinen. Das will auch jetzt zum Höhepunkt der Fastenzeit geschehen, im Osterlicht erwachen und damit an jedem neuen Morgen der kommenden Wochen und vielleicht sogar Monate nicht berechenbarer Zeit. "Ich legte mich nieder und schlief, ich wachte auf, denn der Herr ist mir Stütze."

Von Br. Pascal Herold OSB