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P. Konrad Göpfert OSB wird 90 Jahre alt

Als P. Konrad 1947 ins Kloster eintrat, wusste er noch nicht, dass seine spätere Priesterweihe ein Jahrhundertereignis werden würde.

P. Konrad Göpfert feiert am 16. Januar in der Abtei Münsterschwarzach seinen 90. Geburtstag. Der Jubilar ist am 16. Januar 1929 als Sohn der Landwirte Friedrich und Angela Göpfert geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Rimpar wollte Rudolf Göpfert, wie er mit Taufnamen hieß, das Münsterschwarzacher Gymnasium und Internat in St. Ludwig und Würzburg besuchen.

1941 wurde die Abtei Münsterschwarzach durch die Gestapo aufgehoben, mit ihr auch das Studienseminar St. Benedikt in Würzburg. Eine andere Wohnmöglichkeit musste gefunden werden. Trotz dieser schwierigen Situation konnte er 1947 die Abiturprüfungen ablegen. Der neue Abiturient war damit an seinem ersten Ziel angelangt und bat am 1. September 1947 in der 1945 wieder eröffneten Abtei Münsterschwarzach um Aufnahme.

Als neuen Klosternamen bekam Rudolf Göpfert den heiligen Konrad zugeteilt. 1948 war seine zeitliche Profess und durch die Feierlichen Ordensgelübde im Jahre 1951 schloss er sich der Abtei Münsterschwarzach auf Lebenszeit an.

Am 18. Juli 1953 weihte Bischof Julius Döpfner, der spätere Kardinal, in der Neumünsterkirche eine große Anzahl von Alumnen zu Priestern. Darunter war auch Pater Konrad Göpfert. Fünf der Neupriester kamen aus Rimpar, vier Weltpriester der Diözese Würzburg und Pater Konrad aus Münsterschwarzach. Als am 26. Juli 1953 in der übervollen Pfarrkirche in Rimpar die fünf Neupriester ihren Primizsegen sprachen war das der Höhepunkt von geistlichen Berufungen aus dem „Maurer-Dorf“ Rimpar. Dieser Ort brachte im 20. Jahrhundert 21 Priester und 23 Ordensschwestern hervor. Einen Gottesdienst mit fünffacher Primiz an einem Tag wie im Juli 1953 in Rimpar hat es laut Recherchen in einer Pfarrei in Deutschland bis heute nicht mehr gegeben. Ein Jahrhundertereignis!

Am 14. April 1955 gab es einen Wendepunkt im Leben von Pater Konrad. Er wurde als Missionar in das Missionsgebiet der Münsterschwarzacher Benediktiner in die Abtei Ndanda in Tansania/Ostafrika gesandt. Dort hat Pater Konrad bis vor sieben Jahren segensreich gewirkt, vor allem in der Pfarrseelsorge Er war ein Missionar mit „Leib und Seele“.

Pater Konrad liebte und schätzte die Menschen und diese ihn. So fiel es Pater Konrad sehr schwer, im Alter von 83 Jahren aus gesundheitlichen und Altersgründen nach sechzig Jahren Abschied von seinem geliebten Tansania zu nehmen.

Pater Konrad kehrte nach Münsterschwarzach zurück und verbringt in der Abtei einen aktiven Lebensabend. Als Missionar hat er noch nicht aufgehört: Er vermittelt die missionarischen Aufgaben den Menschen in Deutschland und kann somit noch für den Unterhalt und Finanzierung zahlreicher Missionsprojekte in Tansania und Mosambik beitragen.

Von Br. Manuel Witt OSB