Trockenheit setzt Abtei zu

Hitze und kein Regen: der Dürremonitor für Deutschland zeigt einen stetig austrocknenden Boden bis in die tieferen Schichten. Das ist auch im Kloster spürbar.

Die Abtei Münsterschwarzach muss in Gärtnerei und Landwirtschaft verstärkt Beregnungsmaßnahmen gegen die anhaltende Trockenheit einsetzen. Obwohl vielen der Sommer 2019 subjektiv kühler als der im Vorjahr scheint, beweisen Hitzerekorde und eine immer geringere Bodenfeuchte das Gegenteil. Ohne mobile Bewässerungsanlagen für die Felder sowie feste Beregnungsrohre in der Klostergärtnerei wäre die Ernte in diesem Jahr gefährdet.

Doch auch das Gießen bringt Probleme mit sich, wie Gärtner Br. Gabriel Britzl OSB erklärt: "Durch die Staunässe könne die Pflanzen von unten faulen, gerade beim Salat müssen wir da aufpassen." Ebenso müsse auf die Sonneneinstrahlung geachtet werden. Sind die Blätter noch nass, kann die Sonne diese verbrennen. Ein guter Zeitpunkt sei daher der frühe Morgen oder der Abend. Mittlerweile sei der Boden allerdings so verhärtet, dass wenig Wasser in die unteren Bodenschichten sickere und es nachhaltig feucht bleibe.

Auf dem ganzen Klostergelände kämpft das Team der Landschaftsgärtnerei täglich gegen die Trockenheit. Die Wiesen und Beetpflanzen sind wichtiger Lebensraum für Insekten und Nahrungsquelle für die Bienenvölker des Klosters. Der höhere Wasserverbrauch muss zugunsten der Pflanzen in Kauf genommen werden. Nicht nur die Dürre ist laut Br. Gabriel in diesem Jahr prekär. Auch Schädlinge, die sich besonders in warmen Gebieten schnell ausbreiten, bereiten der Klostergärtnerei Sorge. Die Folge: Aufgrund des Ernteausfalls müssen bestimmte Lebensmittel zugekauft werden.

Das Ende des Sommers und vor allem Regen sehnt Br. Gabriel nun herbei – Unwetter und Gewitter allerdings weniger. Bereits Anfang kommender Woche sollen zumindest die Temperaturen abkühlen. Die Regenwahrscheinlichkeit bleibt aber – bis auf Montag – relativ gering.

Die Klostergärtnerei und Landwirtschaft produzieren hauptsächlich für den eigenen Gebrauch. Obst, Gemüse und Kräuter werden saisonal und biologisch in der Gärtnerei angebaut und in der Klosterküche für den Konvent und das Gästehaus verwendet.

Die Landwirtschaft der Abtei bewirtschaftet eine Fläche von gut 330 Hektar, auf der unter anderem Getreide, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben angebaut werden.

Hier wird auf den Anbau von genveränderten Pflanzen verzichtet und der Einsatz von Dünger und Spritzmitteln auf ein Minimum reduziert. Ebenso kommen bei keine Futtermittel zum Einsatz, in denen genveränderte Organismen verarbeitet wurden.