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Zeitliche Profess von Br. Jan Nepomuk

Für zwei Jahre hat sich Br. Jan Nepomuk Heil OSB mit dem Ablegen der zeitlichen Gelübde an die Abtei Münsterschwarzach gebunden.

Vor Abt und Mönchsgemeinschaft versprach er in einem feierlichen Professgottesdienst am Samstag, 29. Januar 2022, Beständigkeit (stabilitas), klösterlichen Lebenswandel (conversatio morum) und Gehorsam (oboedientia). Sein Professspruch stammt aus dem Buch der Sprüche und drückt für den Neuprofessen das auf dem Weg sein im Klosterleben aus:

Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter Bahn leiten. (Spr 4,11)

„Für mich bedeutet er aber vor allem, auf dem Weg zu bleiben, was wir in der „stabilitas“ versprechen. Bei der Gemeinschaft zu bleiben, bei Gott zu bleiben, aber gleichzeitig genug Bewegung zu haben“ so Br. Jan Nepomuk. „Bisher habe ich immer gespürt, dass mein Weg geleitet und geführt war. Von Familie, von Freunden, aber auch von Gott. Für meinen weiteren Weg im Mönchtum möchte ich mit diesem Spruch genau diese Begleitung weiter erbitten.“

Br. Jan Nepomuk wurde im Februar 1994 in Bad Homburg vor der Höhe im Taunus geboren. Nach dem Abitur studierte er Sicherheitsingenieurwesen und schloss 2018 mit den Bachelor ab. Im Anschluss besuchte er einen „Kloster-auf-Zeit“-Kurs und trat im Juli 2019 in die Abtei Münsterschwarzach ein. Seit 2021 arbeitet er im Baubüro des Klosters. Zusätzlich engagiert sich Br. Jan Nepomuk in der Klosterfeuerwehr – ein Hobby, das er bereits vor Eintritt ins Kloster hatte. Sein Ordensname bezieht sich auf den heiligen Johannes Nepomuk, wobei er seinen weltlichen Namen "Jan" als die tschechische Form von "Johannes" als Brücke vom alten zum neuen Leben beibehalten durfte.

Im Professritus wird zunächst die Urkunde durch den Kandidaten selbst verlesen. Darin verspricht er, sich für zwei Jahre an die brüderliche Gemeinschaft im Kloster zu binden. Anschließend wird die Urkunde auf dem Altar unterschrieben. Im Professgesang "Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum, et vivam. Et ne confundas me ab exspectatione mea" (Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung niemals scheitern) gibt sich der Mönch mit weit geöffneten Armen ganz in die Hände Gottes. Danach erhält der Neuprofesse vom Abt neue Gewänder: ein längeres Skapulier (Überwurf des Habits zur Verdeutlichung des "Jochs Christi", unter das sich der Mönch stellt) sowie eine Kukulle (Gewand für den Gottesdienst). Dies erinnert daran, dass das ganze Leben des Professen ein Lob Gottes sein soll.

Die zeitlichen Gelübde schließen an das Noviziat an. Sie sind die Vorstufe zur Ewigen Profess, bei der sich der Mönch auf Lebenszeit an Kloster und Gemeinschaft bindet.

Im Gelübde der Beständigkeit verspricht der Mönch, in Treue zum Geist des Evangeliums Jesu Christi zu stehen und mit seinem ganzen Leben stabil in Gott verwurzelt zu bleiben. Dazu wirkt das Bleiben in der brüderlichen Gemeinschaft (stabilitas in congregatione) unterstützend. Zwar sind manche Mönche der Abtei Münsterschwarzach zeitweise in anderen Klöstern in der Mission eingesetzt – ihre Heimat bleibt aber in Franken.

Der klösterliche Lebenswandel umschreibt die Eigenschaften, die ein monastisches Leben ausmachen: Einfachheit des Lebensstils, Ehelosigkeit, Gottsuche in Gebet und Schriftlesung.

Der Gehorsam bedeutet die Bereitschaft zum bewussten Horchen auf den Willen Gottes und zu dessen konsequenter Umsetzung in den eigenen Entscheidungen und Handlungen. Er vollzieht sich unter der Führung von Regel und Abt und auch im Hören auf die Mitbrüder. Er ist also keine willenlose Unterwerfung, sondern eine konkrete Weise, die uneingeschränkte Bindung an Gott in der eigenen Lebensführung zu verwirklichen. Die Regel des heiligen Benedikt achtet stets die Individualität und Würde des einzelnen. Das Ziel des Mönchslebens ist das "unsagbare Glück der Liebe" (RB Prol. 49), mit dem sich das weite Herz des Gläubigen in der Einheit mit Gott erfüllt.