Aktuelles Goldschmiede

Ein Kreuz für die Krypta in Memleben

Goldschmiede fertigt Kreuz und Leuchter nach dem Entwurf von Pater Meinrad Dufner

In dem ehemaligen Benediktinerkloster Memleben (Sachsen-Anhalt), das heute ein Museum ist, wurde in Zusammenarbeit mit der Abtei Münsterschwarzach in der Apsis wieder ein Kreuz angebracht. „Mit dem Kreuz soll die Krypta in Memleben nicht nur als denkmalgeschützter Raum von kunsthistorischer Bedeutung, sondern auch deutlicher als Ort der Stille für Gebete und erfahrbare Spiritualität für Besucher empfunden werden“, so die Museumsleitung.
Für den Entwurf des Kreuzes und einen dazugehörigen Leuchter engagierte sich Pater Meinrad Dufner, Künstler und Mönch der Abtei Münsterschwarzach. Die Umsetzung erfolgte durch die Goldschmiede der Abtei. Zu diesem Anlass gab es einen Gottesdienst zusammen mit der evangelischen Pfarrerin Bettina Schlauraff aus Bad Bibra.

Entwurf als Symbol der Geschichte Memlebens

Pater Meinrad über das Memlebener Kreuz: „In der Krypta von Memleben wird das alte Sinnzeichen in braun/roter Kupferfarbe, mit Feuerspuren und Hammerschlägen gezeichnet, als Symbol die verwundete Geschichte darstellen. Außer der Kreuzform, die einen Lebensbaum anzeigt durch die Blattmuster der Balken-Enden, ist die Silhouette eines romanischen Christus im Königsmantel ausgesägt. Die verlorene Form deutet an, dass dieser Ort als Sakralraum verloren ging. Durch die Durchbrüche leuchtet das Tageslicht des Ostfensters. Über der angedeuteten Figur steht eine Krone, Zeichen einer Zeit, da Christentum und Gesellschaftsordnung noch als Einheit auftraten. Die Kreuzskulptur besteht aus zwei Kupferblättern, deren Innenseiten vergoldet sind. Das soll ein Zeichen dafür sein, dass Wert und Kraft und Ausstrahlung einer vergangenen Zeit immer noch anwesend sind, immer noch aus ihrem Innern mit ihrem Schatz leuchten.“