Unsere Verstorbenen

Br. Philipp Iff OSB verstorben

Br. Philipp ist am 23. Januar 2019 auf der Kranken- und Pflegestation der Abtei Münsterschwarzach gestorben. Requiem und Beisetzung sind am Samstag, 26. Januar, um 10.30 Uhr.

Gott der Herr rief unseren lieben Mitbruder  Br. Philipp Iff OSB nach einem erfüllten Ordensleben zu sich in die ewige Herrlichkeit.

Der Herr lohne seinen treuen Dienst für unsere Gemeinschaft mit der ewigen Freude.

Sein Leben läßt sich nur beschreiben, wenn zu oberst „seine Himmlische Frau Königin“, Maria, genannt wird. An ihrer Hand gingen alle seine Wege, an ihrer Hand ist er friedlich eingekehrt „ins ew’ge Heimatland“. Dieses Würzburger Kirchenlied konnte Br. Philipp in allen Strophen bis in die letzten Tage auswendig singen. Die darin bezeugte Gläubigkeit formte sein äußeres und inneres Leben.

Willibald Iff ist am 15. September 1925 in Retzstadt zur Welt gekommen. Vater Franz und Mutter Barbara besorgten ein landwirtschaftliches Anwesen, so dass der Sohn nach der Volksschule ebenfalls zu Hause und in der Winterschule Landwirt erlernte. Der gerade 18-Jährige wurde noch in den Krieg gerissen. Vom August 1943 bis zum Ende musste er an drei unterschiedlichen Fronten dienen, wurde mehrmals nachhaltig verwundet. Im April 1945 verließ er eigenmächtig die Truppe und rettete sich in den Heimatort.

Es folgten sieben Jahre auf dem elterlichen Anwesen. Im Dezember 1952 trat Willibald Iff ins Postulat der Abtei ein. Er wurde am 6. Mai 1954 als Br. Philipp Novize, legte am 10. Mai 1955 die Zeitliche Profess ab und gab sich auf Lebenszeit am 15. Mai 1958 in der Ewigen Profess. Br. Philipp war zeitlebens von seiner angestammten Frömmigkeit geprägt. Diese Stabilität im Glauben blieb das Rückgrat des äußerlich bewegten Lebens. Man könnte es ein Wechselspiel von zugemuteten Grenzen und neuen Chancen nennen.

Der Krieg hinterließ in dem jungen Mann Verwundungen und Narben für das ganze Leben. Aber Willibald Iff entkam ihm aus eigener Initiative. Als junger Bruder  – inzwischen zum Melkermeister ausgebildet (1957) – verunfallte ihn ein Sprung vom Heuboden so sehr, dass Br. Philipp fast ein Jahr in den Krankenstand geriet.

Es stand eine berufliche Veränderung an. Br. Philipp lernte von 1961–1963 als Elektromaschinenbauer. Mit der Gesellenprüfung abgeschlossen arbeitete er bis 1964 in der Elektrik. Gesundheitsbedingt stand wieder eine Umorientierung an. Von 1964 auf 65 finden wir ihn als Hilfskraft im Verlag. Doch recht bald kam der Wechsel in die Goldschmiede. Hier erlernte der sensible Mann das Goldschmiedehandwerk, wurde 1971 Geselle. Von 1966–1985 entstanden durch seine Kunst unzähliche Messkofferutensilien für unsere Missionare in Afrika und Asien. In den 70er Jahren ließ sich der stets fusskranke Mann zum Masseur der Fußreflexzonen ausbilden. 1985 kam ein weiterer Wechsel in die Prokura.

Altersbedingt endete die Berufsarbeit und Br. Philipp zog in die Krankenabteilung ein. Dort ist er an die 14 Jahre von den verschiedensten Pfleger/Innen sehr umsorgt und gerne betreut worden. Dafür sei ihnen allen ein großer Dank. Br. Philipp war der treue Vorbeter des täglichen Rosenkranzes. Im Konvent erhielt seine traditionelle Religiösität nicht immer Würdigung. Er selber litt auch an manchen Unverstandensein. Aber in seiner Beständigkeit trug er wach und mit großer Anteilnahme den Weg der Gemeinschaft, die Anliegen des Abtes betend mit. Br. Philipp war in seinem wesentlichsten Beruf ein Meister des Gebetes.

So sind wir gewiß, wie liebevoll sein Leben von Maria dem Herrn übergeben wurde, wie bereitet er bei Gott angekommen ist.

Gott zu danken, versammeln wir uns am Samstag, dem 26. Januar um 10.30 Uhr zur Eucharistie. Anschließend bestatten wir Br. Philipp auf dem Klosterfriedhof.

 Abt Michael und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach