Unsere Verstorbenen

Bruder Totnan Vogt überraschend in Damme verstorben

Das Leben ist wie das Gehen in einem Labyrinth…
Die Kreise werden immer kürzer – und irgendwann ist man im Mittelpunkt angekommen
– und dieser trägt den Namen „Gott“.

Er, der Schöpfer und Zielpunkt unseres Lebens, rief am Dienstag, dem 16. Januar 2007, um 17 Uhr seinen Diener, zu sich in sein himmlisches Reich, unseren lieben Mitbruder

Br. Totnan (Alois) Vogt OSB

Br.Totnan mit dem Taufnamen Alois wurde am 30. April 1917 in Schönholthausen, Kreis Olpe/Nordrhein-Westfahlen geboren. Seine Eltern waren der Landwirt Peter und Elisabeth Vogt, geb. Bitter. Acht Geschwister wuchsen mit ihm auf und zwei von ihnen traten in einen Orden ein; Sr.Bernwarda SMIC lebt und wirkt heute noch in Brasilien. Nach dem Besuch der heimatlichen Volksschule lernte er seinen späteren Beruf in der Landwirtschaftliche Schule in Esslohe bei Meschede ab 1932 und beschloß diese Ausbildung 1935 mit dem Milchkontrolleurslehrgang in Stromberg. Sodann arbeitete er in der Landwirtschaft seiner Eltern.

Mehr und mehr verspürte er in sich den Ruf zum Ordensleben. So trat er am 15.6.1937 in die Gemeinschaft der Hünfelder Oblaten ein. Doch, mitten im -Noviziat wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, kehrte in sein Kloster zurück und wurde am 14.6.1939 erneut zum Dienst am sog. „Westwall“ verpflichtet. Nach Aufhebung 1941 auch dieses Klosters arbeitete er im elterlichen Betrieb weiter, war auch tätig als Molkerei-Kontrolleur im Landkreis Meschede. Dort lernte er die Kongregation der Missionsbenediktiner kennen. Er entschied sich für deren Leben und Werk, nachdem schon 1943 seine Zeitliche Profeß bei den Oblaten ausgelaufen war. Auf den Rat des Priors der Gemeinschaft von Königsmünster/-Meschede entschied er sich für Münsterschwarzach und wurde dort am 28.3.1947 als -Postulant aufgenommen. Sein Noviziat begann am 29.4.1948. An diesem Tag wurde der hl. Totnan, der Gefährte des hl.Kilian, des Patrons des Bistums Würzburg, sein -Namenspatron. Am 30.4.1949 folgte seine Zeitliche, am 22.5.1952 die Ewige Profeß.

Die Milchwirtschaft war und blieb von nun an seine Domäne. Sowohl in der Abtei wie auch auf den Höfen des Klosterguts Kaltenhof bei Schweinfurt und des Marien-hofs in Krandorf/Oberpfalz, leihweise auch in der Abtei Königsmünster/Meschede, betätigte er sich von 1952 bis 1982 in den Fachkenntnissen seines Berufes – war ja der Kuhstall damals noch ein geschätzter Wert in Deutschland.

Im Jahre 1982 schließlich nahm er eine völlig andere Tätigkeit auf, der er treu blieb – bis zu seinem letzten Lebenstag: er wurde Pförtner in unserem Haus im Lande Oldenburg, dem Priorat St.Benedikt/Damme. Seine Vielseitigkeit und Zuver-lässig-keit entwickelte sich auch auf diesem für ihn völlig neuen Gebiet. Unvergeßlich bleibt er und sein sauerländischer Humor den vielen Menschen, die das ganze Jahr über in das große Gästehaus unseres Klosters in Damme kommen. Sie schätzten das Gespräch mit ihm und hörten ihm gern zu, wie auch er ein Meister im Zuhören war.

Am Dienstag Vormittag, dem 16.Januar, versah er seinen Dienst an der Pforte wie jeden Tag und war guter Dinge. Am Nachmittag machte er seinen täglichen Spazier-gang in den Wald, der das Haus umgibt, wo sich auch ein aus Steinen -gesetztes Labyrinth befindet. Dort starb er. Gäste unseres Hauses waren in der Nähe.
So schloß sich der Kreis seines Lebens. Requiescat in pace.

Die Mitbrüder in Damme feiern das Requiem für ihn am Samstag, dem 20. Januar 2007, um 9.30 Uhr in der Hauskapelle.
Das Requiem in der Abtei Münsterschwarzach mit anschließender Beisetzung auf dem Klosterfriedhof ist am Montag, dem 22. Januar 2007, um 14.00 Uhr.

Münsterschwarzach, den 18. Januar 2007

Abt Michael und Konvent