Aktuelles Ökoprojekt

Energiebilanz der Abtei Münsterschwarzach weiter verbessert

Die Zahlen des Ökoprojekts für 2019 sind da: Sie zeigen eine weitere Verbesserung der Ökobilanz.

2019 hat die Abtei Münsterschwarzach ihre Energiebilanz im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Das seit 2000 laufende Ökoprojekt erzeugte noch nie so viel regenerative Energie wie im vergangenen Jahr. Mit insgesamt 3.858.388 kWh erzeugter elektrischer Energie und 5.550 MWh Wärmeenergie kann nicht nur der Bedarf des Klosters mit seinen Betrieben abgedeckt werden. Vielmehr wurde wesentlich mehr regenerative Energie erzeugt, als verbraucht wurde. Daraus ergibt sich eine CO2-Bilanz von minus 20 Prozent (Vorjahr: 15 Prozent) vom Durchschnitt der 90er Jahre. In absoluten Zahlen bedeutet dies einen Kohlendioxidausstoß von 575 Tonnen (Vorjahr: 446 Tonnen) im Negativbereich, also Einsparung. Auch in den Betrieben gab es 2019 weitere Maßnahmen zum Umweltschutz.

So wurde die Klosterdruckerei "Benedict Press" um Januar mit dem international angesehenen Umweltzertifikat "EMAS" ausgezeichnet und ging mit der Anschaffung eines chemikalienfreien Druckplattenbelichters einen weiteren Schritt Richtung "Grüne Druckerei". Die Klosterbäckerei führte ein Pfandsystem mit wiederverwendbaren Kaffeebechern an und schloss sich außerdem dem Grundwasserschutzprogramm der fränkischen Regierungen an. Der klostereigene Vier-Türme-Verlag verzichtet bei allen neuen Hardcovern nun auf Plastikfolie.

Auch den Heizölverbrauch konnte die Abtei in 2019 deutlich reduzieren. Die größte Verbesserung im Bereich Wärmeenergie lieferte dabei die Biogasanlage, die durch Kraft-Wärme-Kopplung jetzt über 200.000 Liter an Heizöl ersetzt. Mit einem neuen Wärmetauscher arbeitet sie seit Herbst noch effizienter. Nur an sehr kalten Tagen sowie zum Kochen und Backen benötigt das Kloster noch fossile Brennstoffe.

Das zur Jahrtausendwende vom damaligen Abt Fidelis Ruppert OSB gestartete Ökologieprojekt der Abtei hatte das Vorhaben, innerhalb von zehn Jahren die CO2-Bilanz des Klosters und seiner Betriebe auszugleichen. Ein Ziel, das bereits 2008 erreicht wurde. Seit 2011 ist die Bilanz durch Überschüsse in erzeugter Energie sogar klimanegativ. Mit Photovoltaik, dem Wasserkraftwerk und Anteilen an einem Windpark wird Strom erzeugt. Die 2006 in Betrieb genommene und 2012 erweiterte Biogasanlage liefert durch die Vergärung von Biomasse mit knapp 3 Millionen kWh den größten Anteil an regenerativen Strom. Die dabei einstehende Abwärme (meist ein Abfallprodukt) wird darüber hinaus mit einem Wärmetauscher umgewandelt und in das Netz der Abtei übertagen. Zudem spart die 2003 errichtete Holzenergiezentrale Heizöl ein, der regionale Rohstoff stammt aus Restholzbeständen des nahegelegenen Steigerwaldes.

Für die Autofahrten müssen die Benediktiner allerdings noch größtenteils auf konventionelle Energien zurückgreifen. Um jedoch auch hier den Ausstoß zu reduzieren wurden 2019 etwa 250.000 km mit der Bahn gefahren. Aufgrund der weltweiten Verbindungen und der Tätigkeit als Missionsbenediktiner bleiben einige Flugreisen jedoch nicht aus.

Das Gesamtkonzept der Abtei geht auf: Alle Klosterbetriebe setzen die ihnen möglichen Maßnahmen zum Umweltschutz um – sei es nun Müllvermeidung durch mitgebrachte Dosen in der Klostermetzgerei, Jutebeutel statt Plastik in Buchhandlung und Fair Handel oder die vom Verlag eigens angesäte insektenfreundliche Blumenwiese.