Aktuelles Flüchtlingsarbeit

Gastfreundschaft für Flüchtlinge

Aufnahme von 22 Männern aus Krisengebieten in der Abtei

Tausende sind momentan im Nahen Osten auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Einer Gruppe von Männern im Alter zwischen 20 und 55 Jahren, die voraussichtlich aus Syrien und dem Irak stammen, will die Abtei eine Unterkunft bieten. Die Ankömmlinge werden in Wohnräumen im ehemaligen Internatsbereich untergebracht. Doch die Abtei will mehr sein als reine Unterbringung, den Flüchtlingen Raum bieten für ihr Leben. Dazu gehört auch die Selbstversorgung in einer eigens eingerichteten Küche. Für die Sozialbetreuung der möglicherweise traumatisierten Männer wurde eigens ein Team von acht Mitbrüdern gegründet, die als Ansprechpartner und für Hilfeleistungen zur Verfügung stehen werden. Auch aus der Pfarrgemeinde Schwarzach gibt es Helfer, und die Projektgruppe „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage" des Egbert-Gymnasiums will sich dafür engagieren, dass sich die Neuankömmlinge angenommen fühlen.

Schon vor einer Weile bot die Abtei dem Landratsamt Kitzingen an, Flüchtlinge im Kloster unterzubringen. Mitte Dezember wird es nun konkret. Für Prior Pascal Herold erinnert die Ankunft der Männer aus Kriegsgebieten gerade in der Adventszeit an die Situation der Heiligen Familie, die selber auf Herbergssuche war, bis sie im Stall von Bethlehem ankam. Dass die Flüchtlinge aus muslimischen Ländern stammen, hat auf die Gastfreundschaft keinen Einfluss. „Als Missionsbenediktiner sind wir weltweit immer zusammenlebend mit Menschen anderer Religionen. Wir sind geschwisterlich im Glauben in der Welt verankert und verortet. Für uns ist es keine Frage, welchen Glauben die Menschen haben, die zu uns kommen", so Prior Pascal.

Die Aufnahme von Flüchtlingen hat in der Abtei eine lange Tradition, zuletzt in der Nachkriegszeit. Die Gäste aus dem Nahen Osten werden voraussichtlich für Monate, vielleicht sogar Jahre in der Abtei leben. Das Team der Mönche, das sich um die Ankömmlinge kümmern wird, ist hoch motiviert und freut sich auf die Aufgabe.