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Liebe drückt (k)ein Auge zu - Der neue Ruf ist da

P. Jonathan Düring OSB über Liebe und Leben aus Zuversicht und Gewissheit

„Liebe drückt (k)ein Auge zu“ – ist da nicht ein Buchstabe zuviel im Titel dieses Beitrags? Heißt es doch für die meisten von uns schon von Kindheit an: Sei doch lieb! Und es heißt doch immer, dass gerade die Liebe ein Auge zudrückt, wenn es darum geht, dass jemand einen Fehler gemacht hat, dass ihm ein Missgeschick oder sonst etwas Peinliches passiert ist. „Na, das macht nichts“ wird als liebevolle und noble Geste erwartet, „das kann ja mal passieren“, „das ist nicht so schlimm“. Dass genau hier eine der größten Gefahren liegt, die Liebe in ihrem Wesenskern zu verraten, wird damit aber gleich mit übersehen. Übrig bleibt eine zahnlose Karikatur von „Liebe“, eine Liebe, die man gerade deshalb nicht mehr ernst nimmt, weil sie zu lieb geworden ist. Wo Liebe zu lieb wird, weil sie zu oft die Augen zudrückt, bewirkt sie, dass man sie letztlich selbst aus den Augen verliert.

Wirkliche Liebe ist überhaupt nicht lieb. Sie schaut eben nicht weg, wenn ein Fehler gemacht wird, wenn ein Missgeschick, etwas Peinliches oder Schlimmes geschieht. Im Gegenteil. Liebe schaut ganz genau hin. Nicht nur oberflächlich, sondern eindringlich. Liebe verharmlost nichts und fürchtet letztlich auch nichts – auch nicht den Schmerz, der dadurch entsteht, dass sie offenlegt, was gespielt wird, oder dass sie etwas klar beim Namen nennt, was in einem irreführenden Gewand oder Aussehen
daherkommt.

Liebe braucht viele Namen

Liebe lässt sich gar nicht wirklich in Worte fassen und schon gar nicht in ein einziges. Weil Liebe so unbeschreiblich ist, braucht sie so viele Namen. Es gibt kaum eine Sprache, in der es nicht viele verschiedene Namen für die Liebe und ihre unterschiedlichen Ausprägungen gibt. An unserer Sprache, unserer Sprachkenntnis und unserem Sprachgebrauch können wir ablesen, was unser Leben prägt.

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