Benediktinerkloster sieht eigenes Wirken im aktuellen Dokument der DBK bestätigt
Die Abtei Münsterschwarzach begrüßt die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zum Thema sexuelle Vielfalt. Als Träger des Egbert-Gymnasiums hat sich das Benediktinerkloster frühzeitig mit der Sachlage auseinandergesetzt. Bereits vor zwei Jahren entstand an der Schule ein Konzept. Der Fokus liegt auf dem Umgang mit queeren Menschen in der Schulfamilie.
„Das von der Kommission für Erziehung und Schule der DBK herausgegebene Dokument bestätigt uns darin, unser Konzept zum Umgang mit geschlechtlicher Identität weiterzuführen und wachzuhalten. Es spiegelt für mich sehr gut wider, was wir in unserem Text mit ‚geschlechtersensibler Erziehung‘ zum Ausdruck bringen wollten“, betont Schulleiter Markus Binzenhöfer. Abt Michael Reepen ergänzt: „Der heilige Benedikt fordert in seiner Regel ausdrücklich dazu auf, alle Menschen zu ehren und der Eigenart vieler zu dienen. Es soll keinem anderen angetan werden, was man selbst nicht erleiden möchte. Ich bin überzeugt, dass Benedikt auch heute den Menschen in ihrer Vielfalt mit dieser Offenheit begegnen würde.“
Das Konzept des Egbert-Gymnasiums versteht sich als Leitbild für Akzeptanz, Respekt und Zugehörigkeit – unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität. Kerstin Höppner ist die Beauftragte für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an der Schule. In dieser Funktion hat die Lehrerin den Prozess maßgeblich geprägt und begleitet.
Zwei Dinge waren bei der Umsetzung wichtig. Zum einen sollte die Konzeption in enger Abstimmung mit der Abtei Münsterschwarzach erfolgen. Dabei galt es, die Werte und Überzeugungen des Benediktinerklosters im Einklang mit den Impulsen aus der Schule zu bringen. Basis bildete das christliche Menschenbild: Jeder Mensch ist ein Abbild Gottes – gewollt und einmalig. Neben inhaltlichen Fragen ging es auch um pragmatische Unterstützung. So vermittelte Abt Michael Reepen den Kontakt zu kirchlichen Fachstellen.
Genauso essenziell war der Wunsch, die ganze Schulfamilie einzubeziehen. Das Konzept richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Mitarbeitende sowie Erziehungsberechtigte. „Vielfalt ist kein Sonderthema, sondern Teil unserer Identität als katholische Schule,“ bringt es Kerstin Höppner auf den Punkt. „Ob im Unterricht, auf dem Pausenhof oder beim Elternkontakt – es geht immer um Offenheit und Respekt.“
In der Praxis liegt der Fokus vor allem auf der individuellen Unterstützung. Organisatorische Fragen wie Namensführung oder Nutzung von Toiletten sind nur ein Aspekt. Im Vordergrund steht die seelische und soziale Begleitung. Ziel ist es, Sicherheit zu schaffen und die Zugehörigkeit zu stärken. Mit Kerstin Höppner gibt es eine direkte Ansprechpartnerin. Zudem setzt das Egbert-Gymnasium auf Austausch – im Kollegium, auf Fortbildungen oder mit Beratungsstellen.