Oblatengemeinschaft
Was sind Benediktineroblaten? Frauen und Männer, die ihre Gottsuche praktisch umsetzen und dieser eine konkrete Ausgestaltung geben möchten. In einem offiziellen Ritus, der sogenannten "Oblation" wird dies schließlich verdeutlicht.
Was bedeutet das? Oblaten richten ihr Leben nach dem Evangelium Christ und dem Geist des Heiligen Benedikt aus - und zwar mitten in der Welt. Sie schließen sich zwar einer konkreten benediktinischen Gemeinschaft und einem Kloster an, leben aber außerhalb ein nicht-klösterliches Leben.
Was bedeutet der Begriff "Oblate"? Die Bezeichnung leitet sich vom lateinischen "oblatus" ab, was der Hingegebene, Aufgeopferte, Dargebrachte, heißt. Er verdeutlicht das Wesen und Ziel der Oblation: sein Leben und sich selbst Christus hinzugeben, indem man diese Hingabe im Alltag lebt.
Wie wird man Oblate? Gerne können Sie sich bei Interesse an unsere Oblatenrektorin Carola Holzmann wenden.
Wir wird man Oblate?
- Nach dem Kennenlernen steht
- ein Probejahr an, bevor dann
- die eigentliche Oblation folgt.
Kontakt: oblatengemeinschaft[at]abtei-muensterschwarzach.de
Warum wird man Oblate?
Die Regel des Heiligen Benedikt ist nicht nur geistliche Lebensregel für Nonnen und Mönche im Kloster, sondern kann auch Inspiration und Leitfaden für Menschen außerhalb des Klosterlebens sein. Die Benediktsregel kann Orientierung im Alltag, Beruf und Familie geben, auf dem Weg der Gottsuche begleiten und Hilfestellung in Lebensfragen sein - und zwar für Frauen und Männer, Verheiratete und Unverheiratete, Priester und Diakone.
„Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht“ (RB Prolog 15), so fragt Benedikt in seiner Regel. Benedikt geht es um das Leben, um sinnerfülltes, wahres Leben in Fülle, zu dem er die Brüder und Schwestern führen möchte. Doch dieser Vers gilt auch für ein Leben außerhalb von klösterlichen Strukturen. Oblatinnen und Oblaten leben ihr Christsein bewusst in der Welt, wo sie diese Sendung fortsetzen - im Wissen, mit einer Klostergemeinschaft verbunden zu sein.
Mit dem "Hören" beginnt der Heilige Benedikt seine Regel - und dieses Hören ist Grundvoraussetzung für den Weg als Oblatin oder Oblate. Mit dem Herzen zu hören, achtsam sein für die Bedürfnisse anderer und vor allem den Ruf Gottes wahrzunehmen. Das Lob Gottes, die Feier der Gottesdienste, das persönliche Gebet und das Stundengebetgehören ebenfalls zum Leben als Oblatin oder Oblate dazu.
Wenn Sie Oblatin oder Oblate werden wollen, können Sie gemeinsam mit unsere Oblatenrektorin Carola Holzmann herausfinden, ob der Weg der Richtige für Sie ist und Sie das Probejahr beginnen können. Darin bereiten Sie sich mit anderen Kandidatinnen und Kanditaten auf die Oblation vor. Sie lernen die Benediktsregel besser kennen und vor allem, wie Sie die benediktinische Spiritualität im Alltag leben können.
Nach Ablauf des Probejahres entscheiden Sie gemeinsam mit der Klostergemeinschaft, ob Sie in die Oblatengemeinschaft aufgenommen werden. In einem feierlichen Gottesdienst versprechen Sie als Christ in der Welt unter der Führung des Evangeliums und im Geiste der Regel des Heiligen Benedikt zu leben.
Die Oblation lehnt sich an die Profess der Mönche an. Auch der Professgesang „Suscipe me, Domine secundum eloquium tuum et vivam, et non confundas me ab expectatione mea“ ("Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung niemals scheitern.") wird von den Oblaten gesungen.
Bei der Oblation
Leben als Oblate
Die Oblatengemeinschaft der Missionsbenediktiner von Münsterschwarzach besteht seit dem Jahr 1917, als der erste Oblate im Alter von 40 Jahren die Oblation ablegte. Derzeit gehören rund 120 Oblatinnen und Oblaten im Alter zwischen 40 und 94 Jahren zur Gemeinschaft.
Im Verlauf eines Jahres gibt es bestimmte Zeiten, an denen die Oblatengemeinschaft zu Treffen einlädt:
- zu „Wüstentagen“, ein Wochenende, das geprägt ist von Stille, Gebet und der gemeinsamen Feier der Eucharistie.
- zu „ora et labora“, eine Woche im benediktinischen Dreiklang von Gebet, lectio und gemeinsamer Arbeit.
- zum Oblatentag; ein Wochenende, an dem die Kandidaten vor Abt Michael und den Mönchen der Abtei ihr Oblationsversprechen abgeben und in die Oblatengemeinschaft aufgenommen werden.
- zu Exerzitien, Tage des Schweigens und der Besinnung oder des ganz persönlichen Rückzugs in der Abtei, um sich wieder auf den persönlichen Weg zu und mit Gott auszurichten.
Sie überlegen, Benediktineroblate der Abtei Münsterschwarzach zu werden? Gerne können Sie sich an die Oblatenrektorin Carola Holzmann unter oblatengemeinschaft[at]abtei-muensterschwarzach.de wenden. Von Seiten der Abtei ist P. Udo Küpper OSB für die Oblaten verantwortlich.
Auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft Benediktineroblaten im deutschsprachigen Raum finden Sie weitere Informationen zum Leben als Oblate.
Literaturempfehlungen
- Regula Benedicti. Die Benediktusregel. Lateinisch/ Deutsch. Salzburger Äbtekonferenz Verlag: Beuroner Kunstverlag Beuron, Erschienen 1992
- Michael Casey: "Einführung in die Benediktusregel – Ein geistliches Ausbildungsprogramm" St. Ottilien 2010
- Claudius Bals und Basilius Ullmann,: "Aufbruch mit Benedikt – Oblaten, eine christliche Lebensform" St. Ottilien 2009
- Fidelis Ruppert: „Geistlich kämpfen lernen. Benediktinische Lebenskunst für den Alltag" Vier-Türme-Verlag 2012
- Ursula Theresa Dippel, Johanna Domek,:"Dem benediktinischen Geist nahe sein – Mein Leben als Oblatin" Vier-Türme-Verlag 2010
- Gabriele Ziegler: KELLION, Vier-Türme-Verlag: