Allerseelen: Auferstehung schenkt Raum für Hoffnung
Die ersten Tage im November stehen ganz im Zeichen von Allerheiligen und Allerseelen. Die Mönche der Abtei Münsterschwarzach haben am Wochenende traditionell bei den Gottesdiensten an die Verstorbenen gedacht. Neben Trauer und Abschiedsschmerz ist dabei aber auch Raum für Hoffnung.
„Wir feiern Sonntag, den Tag der Auferstehung. Wie passend, dass Allerseelen dieses Mal auf einen Sonntag fällt. Dass uns bewusst wird, worum es eigentlich geht – um Auferstehung“, betonte Abt Michael Reepen zu Beginn des Konventamtes. „Es geht nicht darum, im Grab zu bleiben, sondern es als Durchgang zu sehen. Zum neuen Leben, zum Leben mit Gott. Das dürfen wir hoffen für alle unsere Verstorbenen.“
In der Predigt von Pater Simon Schrott ging es ebenfalls um das Hoffen – und wie schwer das manchmal fällt. Schon bei den Ur-Christen, deren Erwartung an eine baldige Rückkehr von Jesus Christus sich nicht erfüllt hat. Und auch heute lässt uns der Abschied von geliebten Menschen oft ratlos zurück. Doch, so Pater Simon Schrott, Paulus hat Worte der Zuversicht für uns: ‚Damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.‘ Denn natürlich trauern wir – auch als Christen. Sicherlich nicht weniger, aber mit dem Glauben an die Auferstehung, der uns Hoffnung schenkt.
Das Besondere am Gottesdienst an Allerseelen ist der Besuch der Gräber in der Abteikirche. Dort befinden sich die letzte Ruhestätte der Äbte Placidus, Burkhard und Bonifaz sowie des Altbischofs Joachim. Zudem sind auch sterbliche Überreste von Mönchen aus früheren Zeiten dort beigesetzt. Abt Michael Reepen sprach an den Gräbern ein Gebet und segnete diese mit Weihrauch und Weihwasser.
Bereits am Vorabend hatten die Mönche zu einer besonderen Komplet eingeladen – außerhalb der Mauern der Abteikirche. Stattdessen ging es auf den Klosterfriedhof, der sich durch die vielen Kerzen in ein Lichtermeer verwandelt hatte. Dort fand das traditionelle Gedenken an die verstorbenen Mitbrüder statt.