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Felizitasfest im Zeichen des Friedens

Mönche und Mitarbeitende feiern Klosterfest am Gedenktag der heiligen Felizitas

Immer im November feiern die Mönche der Abtei Münsterschwarzach gemeinsam mit den Mitarbeitenden. Dreh- und Angelpunkt ist der Gedenktag an die Klosterpatronin, die heilige Felizitas. In diesem Jahr sind rund 250 Menschen bei der Veranstaltung zusammengekommen. Als roter Faden hat sich das Thema Frieden durch den Nachmittag gezogen.

Auftakt bildete ein gemeinsamer Gottesdienst. Dabei standen Worte aus dem Epheserbrief im Mittelpunkt. Paulus ermutigt die Gemeinde, in Liebe und Demut miteinander zu leben – geeint durch das Band des Friedens. Dass das oft nicht einfach ist, darauf ging Abt Michael Reepen in seiner Predigt ein. Bereits der heilige Benedikt machte die Erfahrung, dass sich in einer Gemeinschaft nicht immer der Frieden wahren lässt. Auch heute stellen stetige Veränderungen das Miteinander vor Herausforderungen.

„Gerade weil Frieden ein so hohes Gut ist, muss er echt sein. Sonst ist er auf Dauer nicht tragfähig. Konflikte dürfen nicht unter den Teppich gekehrt, sondern müssen ehrlich und gerecht bearbeitet und bereinigt werden“, betonte Abt Michael Reepen. Ein wichtiges Instrument ist authentische Wertschätzung. Sie ermöglicht Dankbarkeit für gewachsene Strukturen und zugleich Offenheit für Neues. Zum Abschluss blickte die Predigt auf die Klosterpatronin. Felizitas bewies im Angesicht des Todes Zuversicht. Im Wissen, dass sie in Gott geborgen ist und sein Friede ewig währt.

Darüber hinaus stand ein Vortrag von Prof. Dr. Heribert Prantl auf dem Programm. Der Jurist, Journalist und politische Publizist referierte zum Thema „Den Frieden gewinnen. Die Gewalt verlernen“. Dabei sprach er über den Hass als entmenschlichende Kraft – ansteckend und mit monströser Dynamik. Noch größere Beachtung fand bei seinen Ausführungen jedoch der Frieden. Dieser ist nicht automatisch gegeben. Vielmehr muss Frieden, so Prantl mit Verweis auf den Philosophen Kant, immer wieder neu geschaffen werden.

Der ehemalige Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung bekannte sich zudem als Europa-Fan. In seinen Augen handelt es sich um ein welthistorisches Friedensprojekt. Als positives Beispiel zeigt es, wie sich alte Feinde versöhnt und etwas Großes geschaffen haben. Immer wieder nahm Prantl Bezug auf das Thema Religion. Diese sei Treiber – für den Frieden und den Krieg. Trotzdem zeigte er sich überzeugt, dass sich Frieden nur mit Hilfe von Religion stiften lässt. Prantl sprach von der Pflicht zur Hoffnung, da diese Kraft zur Handlung bietet. In diesem Zug forderte er aktive Friedenserziehung, nicht nur an Schulen, sondern für alle Menschen.

Ein weiterer Höhepunkt beim Felizitasfest war die Ehrung von langjähriger Mitarbeitenden. In diesem Jahr feierten Beschäftigte aus dem Buchladen, der Ökologie, dem Gästehaus, dem Egbert-Gymnasium, dem Fair-Handel sowie der Klostermetzgerei ihr Betriebsjubiläum. Mit einer großen Kuchenauswahl der Klosterbäckerei sowie einem kalt-warmen Buffet der Klostermetzgerei und der Klosterküche war für das leibliche Wohl gesorgt.