Gelebte Adventstraditionen in der Abtei
Musikalischer Besuch in den Betrieben und Aufstellen des Christbaums
Lässt sich die Adventszeit in der Abtei Münsterschwarzach anders erleben als in einem Wirtschaftsunternehmen? Ganz bestimmt. Doch neben dem geistlich-spirituellen Profil sind es liebgewonnene Traditionen, die einen Unterschied machen. Kurz vor dem vierten Advent war es wieder so weit. Zwei Bräuche sorgten für vorweihnachtliche Stimmung.
Sicherlich herrscht auch im Kloster in der Adventszeit Hektik. Ein Grund mehr, um für ein bisschen Entschleunigung zu sorgen. Schon seit vielen Jahren finden sich Mitarbeitende zum Musizieren zusammen. Gemeinsam starten sie eine Tour über das Abteigelände und besuchen alle Betriebe für ein Ständchen. Ob Klosterküche, Goldschmiede oder Krankenstation– niemand wird vergessen. Die Kollegen revanchieren sich mit Getränken und adventlichem Gebäck. Abt Michael Reepen, bei dem ebenfalls musiziert wird, freut sich über die gelebte Gemeinschaft. Die Musikantinnen und Musikanten stammen aus allen Bereichen wie der Bäckerei, Spenglerei, Druckerei oder Verwaltung.
Nicht ganz so besinnlich, aber ebenfalls traditionell verwurzelt, ist das Aufstellen des Weihnachtsbaums. Schon am frühen Morgen trifft sich das Team aus Brüdern und Mitarbeitern in der Christbaumplantage. Nach dem Fällen sind noch zahlreiche Handgriffe notwendig. Die Helfer binden die Zweige zusammen, der Baumstamm wird bearbeitet, damit er später in den Ständer passt. Anschließend erfolgt der Transport. Auch in der Kirche ist ein Zusammenspiel von Muskelkraft und Fingerspitzengefühl gefragt. Das Team zieht den Baum über Rampen in den Altarraum, bevor er mit einem Stahlseil in die richtige Position gebracht wird. Das Schmücken des Weihnachtsbaums erfolgt schließlich am Abend des 23. Dezembers.