Zum Hauptinhalt springen

Ich steh an deiner Krippe hier

Kleine Krippenretrospektive aus der Abtei Münsterschwarzach

Für viele Menschen ist die Krippe fester Bestandteil von Weihnachten. Ob in der Kirche oder zu Hause, sie gehört mit zur festlichen Gestaltung. Oft mit liebevollen Details versehen, zeigt sie bildhaft die Geburt von Jesus.

Die Weihnachtskrippe blickt auf eine lange Geschichte zurück. Zur Veranschaulichung seiner Predigt platzierte Franz von Assisi 1223 eine Futterkrippe neben einem Ochsen und Esel. Die älteste noch existierende Krippe befindet sich in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom. Sie stammt aus dem Jahr 1291. Das Aufstellen in Privathaushalten setzte sich erst ab dem 19. Jahrhundert richtig durch.

Auch in der Abtei Münsterschwarzach hat die Krippe eine lange Tradition. Jedes Jahr gibt es eine neue Darstellung der Geburtsszene. Anlass, um sich in einer kleinen Retrospektive drei besonderen Krippen aus den vergangenen Jahren noch einmal zu nähern. Jede davon wurde von P. Meinrad Dufner gestaltet, von ihm stammen auch die Begleittexte.

MenschenKrippe

Eine große Weltkugel, drei Meter im Durchmesser. Alle guten Dinge sind drei.

Und darauf Menschenportraits – Passbilder – aus allen Teilen der Welt.

Mittendrin eine Aussparung für die Darstellung der Weihnacht: Josef, Maria, das Kind in der Krippe, Ochs, Esel, Hirte und Schafe sowie die drei Könige.

Menschwerdung Gottes als das totale Ereignis der Geschichte der Welt – die banalste und heiligste Wirklichkeit.

MenschenKrippe: Kugel mit Passfotos, in der Mitte die Krippenszene
JubiläumsKrippe: Krippe in alten Fensterflügel gestaltet

JubiläumsKrippe

2016 feierte die Abtei Münsterschwarzach ihr 1.200-jährige Geschichte. Naheliegend also, die Weihnachtskrippe aus Zitaten dieser Geschichte zu gestalten.

In den ehemaligen Schallluken des westlichen Glockenturmes von Neu-Münsterschwarzach wurden Bilder aus der Geschichte eingelegt.

Von weit aus der Zeit und Geographie kommen die drei Könige. Sie sind nach der Zeichnung des Epiphaniegemäldes von Giovanni Battista Tiepolo gestaltet. Das Bild zierte einen Seitenaltar der barocken Abteikirche von Balthasar Neumann (Einweihung 1743, Demolierung 1825).

Das rechte Fenster fasst einen Engel im Stil der Beuroner Kunst, welche zur Zeit der Wiederbesiedlung die führende Kunstsprache im benediktinischen Raum war.

Die Mitte ist dem Weihnachtsbild von Emil Nolde nachgestaltet. Er malte im Jahr der Wiederbesiedlung des Klosterplatzes 1913 sein Weihnachten – ein Schritt in die Moderne.

AllerweltsKrippe

Die Allerweltskrippe will alle Welt bei der Krippe zeugen. Es sind lebensgroße Metallfiguren in Hautfarbe und Kleidung aus Ost und West, Nord und Süd.

Indigene Menschen, afrikanische Mutter, europäischer Soldat, Mann im Mao-Anzug und die drei Könige als Punkerpärchen und Geschäftsmann mit Reiseköfferchen.

Eine Jetzt-Welt-Krippe.

AllerweltsKrippe: menschengroße Figuren in bunter Kleidung stellen die Krippenszene nach