Musikreise in den Barock begeistert in der Abteikirche
Die Abtei Münsterschwarzach hat am Tag der Deutschen Einheit zu einer Reise in die Welt der Barockmusik eingeladen. Das Konzert stand ganz im Zeichen der Werke von Johann Sebastian Bach, einem der großen Komponisten dieser Epoche. Für eine gelungene Umsetzung sorgten das Freiburger Barockorchester zusammen mit dem Windsbacher Knabenchor unter Leitung von Ludwig Böhme. Rund 1.500 Zuhörerinnen und Zuhörer sorgten für ein volles Gotteshaus. Der Abend endete mit großem Applaus und Standing Ovations.
Seit 35 Jahren sorgt Pater Dominikus Trautner für einen reibungslosen Ablauf der Konzertreihe. Warum dieses Mal die Wahl auf die Werke von Bach fiel? Für den Organisator eine einfache Entscheidung: „Die Kantaten sind viel mehr als Konzertmusik. In Ihnen setzt sich der Komponist mit dem gesamten Spektrum menschlicher Gefühle auseinander und überträgt diese in klangliche Bilder. Es handelt es sich um tiefst geistliche Werke, eigentlich für den Gottesdienst geschrieben. Als musikalische Predigt dienen sie zur Verkündigung des Glaubens. Darum wird Bach gerne auch als fünfter Evangelist bezeichnet.“
Nach dem Einzug des Windsbacher Knabenchors erklang als erstes Werk „Es erhub sich ein Streit“, das vor allem durch den Einsatz von Pauken und Trompeten seinen festlichen Klang entwickelte. Inhaltlich geht es um den Kampf zwischen dem Erzengel Michael und dem Bösen in Form des Drachen. Durch virtuose Koloraturen und einer furchtlosen Harmonik spiegelte sich die Geschichte in der Musik wider.
Im starken Kontrast stand dazu „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“, die zweite aufgeführte Kantate. Diese greift die biblische Geschichte vom Gang der Jünger nach Emmaus auf. Das sehnsuchtsvolle Suchen, stolpernd und strauchelnd, kam besonders ausdrucksvoll im Eingangschor „Bleib bei uns“ zum Ausdruck.
Eine große Bandbreite an Emotionen erwartete die Besucherinnen und Besucher bei der dritten Kantate „Herr Jesu Christ, wahr Mensch und Gott“. Beim Choral handelt es sich um ein Sterbelied. Doch das ist nicht das Ende. Die Auferstehung wurde durch eine eindrucksvolle Fanfare angekündigt, erneut von Pauken und Trompeten getragen.
Mit dem vierten Werk „Man singt mit Freuden vom Sieg“ schloss sich musikalisch und inhaltlich der Kreis. Noch einmal stand der Kampf von Gut und Böse im Mittelpunkt. Dabei wurde nicht nur der Sieg Gottes über den Satan besungen. Die Kantate beinhaltet auch die Zusage, dass die Engel jederzeit über die Menschen wachen.
Als Solisten gestalteten Dorothee Mields (Sopran), Terry Wey (Alt), Tobias Hunger (Tenor) und Tobias Bernd (Bass) den Abend mit. Die Besucher honorierten das Konzert-Highlight und alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler mit viel Applaus. Musikliebhaber können sich bereits den 3. Oktober 2026 notieren. Dann geht die Konzertreihe in die nächste Runde.