Der Übergang der Nacht zum Tag ist das Grundsymbol schlechthin für den Weg Gottes, den er uns Menschen führen will. Er will, dass seine Schöpfung vollständig bei ihm im Licht ankommt.
Damit wird der anbrechende Tag, die Morgenröte zum Bild für den göttlichen Tag, der im Reich Gottes schon angebrochen ist. Deshalb stehen die Bilder des Morgensterns oder der aufgehenden Sonne, für Christus. Er lässt die Dunkelheit verblassen und drängt die dunklen und chaotischen Kräfte der Nacht zurück. Im Adventshymnus der Laudes singen wir dazu:
„Hört, eine helle Stimme ruft
und dringt durch Nacht und Finsternis,
ein neuer Stern geht strahlend auf,
vor dessen Schein das Dunkel flieht“.
Hier zeigt sich, ähnlich wie in anderen Hymnen der Advents- und Weihnachtszeit, in denen vom Aufgang der Sonne oder des Morgensterns gesungen wird, eine einfache und eingängige astronomische Erscheinung: der Aufgang der Sonne am Himmel führt den Tag herauf.
Die Sonne lässt es Licht werden im Äußeren, wie im Inneren des Menschen. Dabei sind es verschiedene menschliche Erfahrungen, die das astronomische Geschehen, in ein ganzheitlich-verdichtetes Bild bringen. Christus ist das Licht der Welt, das auch uns erleuchten will.
P. Christoph Gerhard OSB