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Aktuelles Fair-Handel

Zu Gast bei den „Aufrechten Menschen“

In Burkina Faso leben Muslime und Christen weitgehend friedlich miteinander – Die fairen Handelsbeziehungen zur Abtei machen sich für die Menschen in dem afrikanischen Land positiv bemerkbar

Brunhilde Käser vom Fair Handel Münsterschwarzach war wieder einmal auf Reisen. Diesmal war das westafrikanische Land Burkina Faso das Ziel. Dort besuchte sie Handwerker, die teils schon seit Jahren mit dem Fair Handel zusammen arbeiten. Deren Leben hat sich so spürbar verbessert. Brunhilde Käser schreibt:

„Meine Reise zu den Menschen, die für unseren Fair Handel produzieren, führte mich wieder einmal nach Ouagadougou in Burkina Faso. Das Sahelland ist ein relativ sicheres Kleinod, in dem sich die "Aufrechten Menschen", wie sich die Burkinabè selbst nennen, nicht von ihrer Art zu leben abhalten lassen. Trotz politischer Umwälzungen, trotz Bedrohung durch den radikalen Islamismus aus den Nachbarländern und trotz wirtschaftlicher Rückschläge wegen der Ebolagefahr im Jahr 2015 und einem brutalen Terroranschlag auf ein Touristencafé leben hier die Menschen in ihren Vierteln weitgehend friedlich als Muslime und Christen miteinander. Feste wie Weihnachten oder das Hammelfest werden von der jeweils anderen Religionsgruppe mitgefeiert und es gibt keine Berührungsängste in der Nachbarschaft.

Unsere fairen Handelsbeziehungen haben direkte positive Auswirkungen auf unsere Produzenten. Wie mir Jèrome erzählt, der für uns mit seinen Musiker-Kollegen die Djemben und Kalimbas fertigt, konnte er sich von unserem letzten Auftrag ein Moped leisten. Wer in dieser großen Stadt – die rund 2,5 Millionen Einwohner verteilen sich auf einer Fläche von 225 Quadratkilometer - mobil ist, kann auch etwas für sich und andere bewirken. Das macht ihn unabhängig von öffentlichen Transporten, die oft sehr schwierig zu organisieren sind. Ebenso Pascal, der aus Altmetall, Fahrrad- und Moped-Ersatzteilen lustige Figuren und Engel recycelt, konnte sich wirtschaftlich konsolidieren und sich nun mehr um seine Gesundheit und die seiner Frau kümmern. Es tut gut, nach mehreren Jahren kontinuierlicher Zusammenarbeit solche Aussagen zu hören und auch selbst die Entwicklung zu sehen.

Kathèrine, die eine Ausbildung im Lederhandwerk durchlaufen hat, verdient mit ihren bunten Beutelchen und anderen Kreationen, die sie aus Lederresten fertigt, inzwischen gutes Geld und ist zu einer selbstbewussten, immer fröhlichen Frau herangereift. In der Werkstatt von Kambou treffen sich die Handwerker aller Sparten, die mit uns zusammenarbeiten, dort laufen die Fäden zusammen und von hier wird der Export der Waren nach Deutschland organisiert."

Brunhilde Käser

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