In der Goldschmiede der Abtei Münsterschwarzach landen viele ältere Sakralgeräte zur Restauration. Doch diese Monstranz ist nicht nur wegen des Alters außergewöhnlich.
Es ist wohl eine der aufwendigsten Restaurationen in der Klostergoldschmiede der Abtei Münsterschwarzach gewesen: Eine Monstranz aus dem Jahr 1733. Als diese im Herbst aus der Pfarrei Ludwigsburg gebracht wurde, wurde schon beim ersten Anblick klar: Hier steckt viel Arbeit drin.
Das Gold war angelaufen, an vielen Stellen komplett schwarz oder die Vergoldung war bereits komplett weg. Die außergewöhnliche Größe von etwa 70 cm war zudem beachtenswert. Doch das war nur die Spitze des Eisbergs.
Bei genauerem Hinsehen zeigte sich die detailreiche Verarbeitung. Mit Drähten befestigte Steine, Porzellanbilder, Schmuckverzierungen. Alles musste aus den Fassungen gelöst und natürlich ein Nachhinein wieder richtig zusammengesetzt werden.
Fotodokumentationen von jedem Arbeitsschritt sind dabei unbedingt notwendig.
Über 60 Stunden arbeiteten die Silberschmiede Michael Hornung und Andres Jurowski an den Unikat. Mit Ehrfurcht. "Mich fasziniert die Handwerkskunst, die fast 300 Jahre alt ist. Wahnsinn, was die Gold- und Silberschmiede damals geschaffen haben." Und das gilt es zu erhalten.
Die Monstranz wurde neu vergoldet, neu versilbert, Drähte erneuert und das Grundgerüst repariert. Am Ende glänzt die Monstranz nicht nur, sondern sieht beinahe aus wie neu. Wenn sie nun wieder in ihre Heimat zurückkehrt, wird sie dort nun wieder ihrem Zweck entsprechend genutzt werden können. Denn für den Schrank ist dieses Einzelstück zu schade.