P. Gottfried Rhein OSB verstorben

Am frühen Morgen, 4.15 Uhr, des 10. Mai 2025 verstarb in der Infirmerie unser sehr stiller Mitbruder P. Gottfried (Karl) Rhein OSB.
Am 17. November 1931 kam er in Aschaffenburg als 2. Sohn seiner Eltern Karl und Philomena Rhein zur Welt. Als er eingeschult wurde, war schon Krieg. Von 1946–48 war Karl Schüler im Progymnasium in Münsterschwarzach. Danach folgte die Oberstufe am Würzburger Alten Gymnasium, die er 1952 ab-schloss. Noch im gleichen Jahr trat der fertige Abiturient in das Kloster ein, wo er am 11. September als Novize Frater Gottfried den klösterlichen Weg begann. Ein Jahr später legte Fr. Gottfried am 12. September 1953 die Zeitlichen Gelübde ab, am 23. September 1956 die Feierlichen. Seine Priesterweihe nach dem Studium in St. Ottilien und Würzburg erfolgte am 6. Juli 1958 durch Bischof Josef Stangl von Würzburg.
Zielgerichtet führte der Weg auf seinen Missionseinsatz hin. Sprachstudien in England gingen diesen voraus. Schon am 19. April 1959 geschah die feierliche Aussendung nach Tansania, in das Aufgabengebiet der Abtei Peramiho. P. Gottfried war die ersten neun Jahre an den Orten Mgazini, Matimira, Mango, Mpapa, Mikalanga und Mpandangindo als Jungmissionar eingesetzt. Von 1970–1988 lebte er am gewichtigsten und schönsten Ort seines Lebens: in der Pfarrei und dem dazu gehörigen Hospital Litembo, Diözese Mbinga.
Von dieser Zeit spricht ein wertvoller Nachruf aus der Feder einer Mitarbeiterin in Litembo. P. Gottfried war „ein äußerst in sich ruhender und zufriedener Missionar. Bei den Afrikanern beliebt durch große Aufmerksamkeit im Gespräch und Empathie, die den andern lassen konnte, wie er/sie war. Seine Wertschätzung von ihm genossen die afrikanischen Menschen. Sie wussten um seine Ehrlichkeit. Sie schenkten ihm Vertrauen und hingen sehr an den Worten seiner Predigten.
Ein schwerer Raubüberfall auf ihn und seine Habe blieb ihm aber dennoch nicht erspart. Nach den arbeitsreichen Tagen feierten wir, die mitarbeitenden Laien, den Abendgottes-dienst mit ihm. Danach war Gespräch und Canastaspiel. Zusammen mit Frau Dr. Weyer, dem Altbischof Eberhard sowie dem Missionsteam erlebten wir erhellende und stärkende Momente, Gespräche über die Freude an unserem Auftrag.
Ich höre noch heute Mozart- oder Beethovenklänge aus seinem Zimmer und wusste, das ist für ihn Erdung und Ruhen in einer tiefen Religiosität. Da war er ganz mit sich im Reinen.“ Diesen Zeilen können wir in Münsterschwarzach, die P. Gottfried vom 19. April 2012 bis zu seinem Tod erlebt haben, nur zustimmen. Auch nach seiner Rückkehr in die Abtei pflegte er regen Kontakt mit dem Missionsteam aus seiner Zeit in Litembo. Gerne kamen sie nach Münsterschwarzach, ihn zu besuchen. Alte Erinnerungen wurden ausgetauscht und P. Gottfried strahlte übers ganze Gesicht. Ansonsten lebte er zurückgezogen und Musik hörend im Zimmer war seine Welt durch die Tage der Krankheit und des Alterns.
Diesem friedlichen Sterben wird unser Dankgottesdienst am Mittwoch, den 14. Mai 2025 um 14.00 Uhr folgen. Anschließend beerdigen wir ihn auf dem Klosterfriedhof.
Abtei Münsterschwarzach, 13. Mai 2025
- Erstellt am .