P. Sebald Hofbeck OSB verstorben
Am 3. Oktober 2023 ist unser geliebter Pater Sebald Hofbeck OSB auf der Intensivstation des Missionskrankenhauses in Ndanda gestorben.
Das Leben ist wie jede andere Reise auch: es hat einen Anfang und ein Ende. Wir alle sind unterwegs auf dieser Reise, und wie bei Pater Sebald Hofbeck wird auch unser irdischer Pilgerweg eines Tages zu Ende gehen. Wenn wir uns dieser unbequeme Realität stellen, werden wir vielleicht durch die Worte des heiligen Augustinus gestärkt: Auf unserem Weg zu unserem Schöpfer wird unser Herz immer ruhelos bleiben, bis wir in ihm Ruhe finden. Wenn wir das reiche Leben unseres lieben Mitbruders, Pater Sebald, der am 4.10.2023 in Ndanda starb, in den Blick nehmen, glauben wir, dass seine Seele nunmehr die ewige Ruhe in Gottes Händen gefunden hat.
P. Sebald wurde als Johann-Theodor am 15. November 2035 in Nürnberg, Deutschland, geboren. Seine Eltern waren Franz-Xaver und Berta Hofbeck. Johann-Theodor wurde von seinen Eltern sehr geliebt, die ihn früh in den christlichen Glauben einführten und auch dafür sorgten, dass er die nötige Bildung erhielt. Obwohl er in der Kriegszeit aufwuchs, konnte Johann 1942 die Grundschule in Nürnberg besuchen. 1954 schloss er das Gymnasium erfolgreich mit dem Abitur ab. Bereits während der letzten Jahre im Gymnasium verspürte Johann, der ein aktiver Katholik war, den Wunsch, ein geistliches Leben zu führen. Hierin erkannte er eine Berufung von Gott und klopfte unmittelbar nach seinem Abitur an die Türen der Abtei Münsterschwarzach und bat um Aufnahme in das Kloster. Am Geburtsfest der Jungfrau Maria, dem 8. September 1954, wurde Johann in das Noviziat aufgenommen. Ein Jahr später, am 27. September 1955, legte er die zeitliche Profess ab und begann das Studium der Philosophie und der Theologie in St. Ottilien und Würzburg, wo er dann auch in Bibelwissenschaften promoviert wurde. Nach den ewigen Gelübden und der Priesterweihe erhielt P. Sebald am 25. Juli 1965 das Missionskreuz und wurde nach Ndanda ausgesandt.
Nach seiner Ankunft in Tansania begann P. Sebald sofort mit der Arbeit in der Pastoral. Er übernahm eine Aufgabe als Hilfspfarrer in Nkowe, in der Diözese Lindi. Dieser Einsatz dauerte ein Jahr. Nachdem er die pastorale Arbeit in den Dörfern erprobt hatte, rief ihn sein Abt nach Ndanda zurück, um ihm eine neue Aufgabe als Chefredakteur der Ndanda Printing Press zu übertragen. Pater Sebald übte diese Tätigkeit von 1966 bis 1969 aus. Von 1970 bis 1971 lehrte er vorübergehend als Professor am Großen Seminar von Peramiho. Wir sollten nicht vergessen, dass P. Sebald einen Doktortitel in Bibelwissenschaften hatte. In Peramiho verbrachte P. Sebald die meiste Zeit damit, die Seminaristen in Psalmen und Neuem Testament zu unterrichten. Danach kehrte er nach Ndanda zurück und arbeitete bis 2015 als Chefredakteur der Ndanda Printing Press. Als ob das nicht genug wäre, unterstützte P. Sebald als Prior Abt Siegfried Hertlein (RIP) in der Leitung des Klosters. Für viele Jahre wirkte P. Sebald zudem als Seelsorger bei den Tutzinger Schwestern in Ndanda. Über viele Jahre verbrachte er auch jede Woche mehrere Stunden damit, die Novizen und Postulanten in der Umgebung von Ndanda zu unterrichten. In allem, was er tat, erwies er sich als geistlicher Vater, Lehrer und als ein lebendiges Beispiel und Vorbild für das Ordensleben. Selbst im hohen Alter war er noch bereit, eine neue Aufgabe als Kaplan und Gastmeister in Kurasini, Dar es Salaam, zu übernehmen, wo er von 2016 bis kurz vor seinem Tod wirkte.
Pater Sebald wird für seine Klugheit, sein Engagement für das Gemeinschaftsleben und seinen Respekt gegenüber allen Menschen uns in lebendiger Erinnerung bleiben. Was ihn ebenfalls auszeichnete, war seine unkomplizierte Lebensweise und die Fähigkeit mit aufmunternden Worten und Witzen, die Menschen zum Lachen zu bringen. Auch als er sich selbst in einer schwierigen gesundheitlichen Situation befand, verzweifelte er nie und vertraute sich Gott und den Menschen um ihn herum an. Sein fester Glaube, seine Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen sowie seine unerschütterliche Hoffnung strahlte auf alle Menschen aus, die mit ihm in Kontakt kamen. Möge Gott, dem er immer vertraute, ihn nun in seiner ewigen Herrlichkeit aufnehmen. Amen.
Abt Christian & Gemeinschaft von Ndanda
Die Messe und der Beerdigungsgottesdienst finden am Freitag, 6. Oktober 2023, in Ndanda statt. Requiem mit Beisetzung in Ndanda am 06. Oktober um 10 Uhr (Ortszeit) und Requiem in Münsterschwarzach am 12. Oktober um 17.30 Uhr.
Möge er in Frieden ruhen.
Abt Christian Temu und die Gemeinschaft in Ndanda
Abt Michael Reepen und die Gemeinschaft in Münsterschwarzach
Möge er in Frieden ruhen.
Abt Christian Temu und die Gemeinschaft in Ndanda
Abt Michael Reepen und die Gemeinschaft in Münsterschwarzach
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