Zum Hauptinhalt springen

Unsere Verstorbenen

Br. Ethelbert Hümmer OSB verstorben

In der Nacht des 8. April 2025 um 1.00 Uhr starb unser lieber Mitbruder Br. Ethelbert (Helmut) Hümmer OSB.

Seit September 2018 lebte er auf unserer Infirmerie. Durch die umsichtige Betreuung seitens der PflegerInnen und auch nahestehender Mitbrüder konnte er bis kurz vor seinem Sterben immer noch mal auf den Beinen sein, was zu ihm gehörte. Br. Ethelbert kam am 1. März 1941 in Geldersheim bei Schweinfurt zur Welt. Sein Vater Georg war Schlosser, die Mutter besorgte den Haushalt. Mit vier Schwestern und zwei Brüdern wuchs Helmut auf. Die Volksschule besuchte er im Heimatort von 1947 bis 1955.

Danach kam er ins Lehrlingsinternat St. Plazidus und auf die abteieigene Berufsschule. Dort erlernte er von 1956 bis 1959 den Beruf des Bäckers. Am 21. April 1959 legte er die Gesellenprüfung ab. Die Meisterprüfung in diesem Beruf folgte 1970. Nun war er berechtigt Lehrlinge auszubilden. Von 1965 bis 1983 war er der Leiter der Klosterbäckerei. In dieser Zeit hat er viele junge Menschen zu tüchtigen Bäckergesellen ausgebildet. Immer wieder kamen sie, um ihren Meister zu besuchen. Von 1971 bis 1983 war er Lehrlingswart, Schriftführer und Prüfungsmeister bei der Bäckerinnung Kitzingen.

Ab 1983 absolvierte er verschiedene Praktika außerhalb der Abtei, um sich auf seine zukünftige Aufgabe als Chefkoch der Klosterküche vorzubereiten. Diesem Schritt ging wieder eine Lehrzeit voraus. So bei Fichtel & Sachs in Schweinfurt, bei Hertie und in der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg, im Kloster Jakobsberg und im Sterne-Hotel Leicht, Biebelried. Von 1985 bis 2010 leitete er unsere Klosterküche. Die Mitbrüder, Gäste und Schüler am Egbert- Gymnasium lobten seine Kreativität und seine Kochkünste. Ihm war keine Arbeit zu viel. Bei den Klosterfesten, wie am Missionssonntag, war er als Spitzenkoch in seinem Element, um für die vielen Gäste das Essen zu organisieren. Unvergessen sind uns seine Menüs an Weihnachten und Ostern. Mit viel Liebe war er mit seinem Küchenteam bemüht uns richtig zu verwöhnen. Am Schluss des Festessens kam er mit dem gesamten Team in den Klosterspeisesaal,wünschte uns in Deutsch, Englisch, Kiswahili und oft auch noch in Italienisch ein frohes Fest.

2010 wurde Br. Ethelbert nach 25 Jahren aus dieser verantwortungsvollen Aufgabe verabschiedet. In seinem Betrieb zeigten sich die Veränderungen zur Jetztzeit besonders stark. Die Zusammenlegung aller Teilküchen zu einer Großküche von Kloster, Gästehäusern und Schule stand an. In der Tradition bildete sich die Wahrheit heraus: „Bona coquina, bona disciplina“ – „Gute Küche, gute Disziplin“.

Durch Br. Ethelberts Leitung haben wir diese Wahrheit erfahren dürfen. Diese Wahrheit prägte auch seinen geistlichen Werdegang. 1958, als 17jähriger, kam er ins Postulat. Am 30. April 1959 wurde er als Br. Ethelbert Novize. Am 4. Mai 1960 legte er die Zeitliche Profess ab und am 17. Juni 1966 folgten die Feierlichen Gelübde.

So lebensbejahend er sich selber fühlte und handelte, so großzügig gehörte sein Dienst der Gemeinschaft. Als begeisterter Sportler liebte er Fußball spielen und später sah man ihn auf dem Fahrrad. Er übte seine Berufe gerne aus. Als diese Möglichkeiten ihm durch das Alter verwehrt waren, trug sein Herz nicht leicht daran. Immer stiller werdend ist er nach kurzem Krankenlager verstorben.

Die Freude und Zuversicht, die seine Berufsjahre der Gemeinschaft schenkten, haben wir nicht vergessen. Gott wird ihn am himmlischen Gastmahl gut bewirten. In der hl. Eucharistie am Samstag, den 12. April 2025 um 10.00 Uhr, danken wir Gott für sein Leben und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Abtei Münsterschwarzach, 11. April 2025
Abt Michael Reepen und Konvent von Münsterschwarzach

  • Erstellt am .