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Unsere Verstorbenen

Bruder Dominikus Weis verstorben

Requiem am Donnerstag, 21. Mai um 14.00 Uhr in der Abteikirche

In der zweiten Stunde des 19. Mai 2015 verstarb in der Krankenabteilung der Abtei unser

Br. Dominikus (Michael) Weis OSB.

Als im morgendlichen Konventamt die Apostelgeschichte den hl. Paulus zitierte, „Wenn ich nun den Lauf vollende im Dienst, das Evangelium von der Gnade Gottes zu bezeugen", passte der Satz eins zu eins auf das Leben des Verstorbenen.
Br. Dominikus wurde am 25. März 1942 in Lörrach geboren. Dass sein Geburtstag das Fest „Verkündigung des Herrn" ist, erweist sich heute wie eine Lebensüberschrift. Seine Mutter Olga war der gute Geist des Hauses, sein Vater Emil Theodor, war von Beruf Verwaltungsdirektor. Mit zwei Schwestern und einem Bruder, der ebenfalls Ordensmann wurde, wuchs er auf. Volksschule und Realschule führten ihn zur Mittleren Reife.
1958 schloss Michael Weis in der Abtei seinen Lehrvertrag, den er mit der Gesellenprüfung als Zimmermann beschloss. Am 6. September 1959 wurde er ins Postulat, am 15. September 1960 ins Noviziat aufgenommen. Es folgte am 21. September 1961 die Zeitliche Profess und schließlich am Kirchweihfest, dem 10. September 1967 die Feierliche Profess.
Vor seiner Bestimmung für die Mission arbeitete Br. Dominikus als Zimmermann vor allem beim Schul- und Seminarbau, von 1966–68 als Sakristan und als Helfer in der Krankenabteilung. Der 20. April 1969 wurde sein Aussendungstag in die Abtei Peramiho/Tansania. Vorbereitet durch die Ausbildung am Katechetischen Institut in Köln, und durch die Sprachstudien in England ging er als hochmotivierter Missionar nach Tansania. Dort begann er mitarbeitend in der Katechetenschule von Mgazini von 1970–74. Br. Dominikus war ein Mann tatkräf¬tiger Eigeninitiative. Daraus entstand die Katechetenschule Matola in der jungen Diözese Njombe, die später nach Madunda verlegt wurde. Von 1974–85 prägte er den Katechetennachwuchs und die Juniorate der Imiliwahaschwestern. Entschlossen etwas Gewordenes abzugeben und Neues anzupacken, führte es Br. Dominikus 1985 wieder nach Peramiho.
In der Abtei übernahm er die Leitung der Buchhandlung, das Presseapostolat und den Verlag. Seine guten Sprachkenntnisse erlaubten ihm einige Bändchen zu liturgischen Themen und schließlich auch Übersetzungen von P. Anselm Grün. Zudem oblag ihm die Auswahl der Klosterkandidaten und Postulanten, die er mit guter Menschenkenntnis führte.
Ende der 1990er Jahre erfüllte sich für Br. Dominikus ein alter Traum. Er konnte mehrmals für längere Zeit im Norden Kenias in der Diözese Marsabit bei einem Projekt der Präevangelisierung nomadischer Volksgruppen nahe Äthiopien mitarbeiten. Aus diesem missionarischen Einsatz erstand die Mission Illeret.
2001, nach Peramiho zurückgekehrt, übernahm er die Verantwortung für die Abteibetriebe und 2009 das Amt des Cellerars.
Von der Parkinsonschen Krankheit heimgesucht, wurde Br. Dominikus mehr und mehr zum Rückzug gedrängt. Schweren Herzens musste er seine afrikanische Heimat verlassen.
Br. Dominikus war immer ein schöpferischer Geist, gepaart mit durchsetzungsstarker Tatkraft. Was er in einem Brief 1967 an Abt Bonifaz schrieb, bewegte ihn sein Lebtag: „... nach neuen Möglichkeiten suchen", in der Liturgie, der Verkündigung, dem klösterlichen Leben.
Am Beerdigungstag sagt Paulus laut Apostelgeschichte: „Wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht". Möge Br. Dominikus in der Hoffnung und in der vollen Erfahrung der Auferstehung bei Gott angekommen sein.

Wir verabschieden Br. Dominikus am Donnerstag, 21. Mai um 14.00 Uhr, bestatten ihn auf dem Friedhof des Heimatklosters und empfehlen ihn dem dankbaren Gebet.

Abtei Münsterschwarzach, den 20. Mai 2015

Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach
Abt Anastasius und Konvent von Peramiho

 

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