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Unsere Verstorbenen

P. Basilius Doppelfeld OSB verstorben

An die zehn Jahre kämpfte und litt unser P. Basilius Doppelfeld OSB mit dem Kranksein. Disziplin und Durchhalten haben ihm anfangs geholfen. Die letzten fünf Jahre brauchte er das „betreute Wohnen“ und immer mehr Pflege in unserer Infirmerie. Schwere Demenz legte sich über alle Lebensvollzüge.
Am Montag, dem 18. Februar 2013 verstarb

P. Basilius Doppelfeld OSB

um 21.00 Uhr. Sein ruhiger Atem endete, wie wenn jemand leise aus dem Raum geht. Zwar stehen die Bilder des Zerfallens noch vor uns. Wie reich aber die Jahre zuvor an Leben, Begabung und Fruchtbarkeit waren, will dieser Nachruf in Erinnerung halten.

P. Basilius wurde am 19. September 1943 in Bütgenbach nahe Malmedy/Belgien geboren. Die Mutter brachte sich vor dem Krieg in ihrer Heimat in Sicherheit. Ansonsten lebten die Eltern Josef und Marie-Louise in Duisburg-Hamborn. Der Vater war Berufsschullehrer, die Mutter Fremdsprachenkorrespondentin. Als fünftes von sechs Kindern wuchs Gerhard Robert, so der Taufname, im prägenden Elternhaus auf.
Von 1950–54 besuchte er die Volksschule der Heimatstadt Duisburg. Darauf folgten die Gymnasialjahre, die er 1963 mit dem Abitur beendete. Der Oberstufenschüler Doppelfeld traf durch den „Bauorden“ auf Münsterschwarzach. Für diese Begegnung bereitete die Jugendgruppe im Bund Neudeutschland den lebendigen und aufgeschlossenen Abiturienten vor. 1961/62 half er in der internationalen Bautruppe beim Schul- und Internatsbau in Münsterschwarzach. Diesem Erlebnis folgte recht bald das Aufnahmegesuch. Abt Bonifaz Vogel nahm Gerhard Doppelfeld dann auch am 25. April 1963 ins Noviziat auf. Dabei erhielt er als Klosternamen den hl. Basilius zugewiesen.
Nach der Zeitlichen Profess am 29. April 1964 begab sich Fr. Basilius auf den üblichen Studienweg: Philosophie an der Ordenshochschule St. Ottilien (1964–65); Theologiestudium an der Universität Würzburg (1965–73). Darin enthalten sind auch 1969–70 Studien der Sozialwissenschaften und der Missionswissenschaft in Münster. Am 23. Juli 1973 graduierte die Theologische Fakultät P. Basilius zum Doktor der Theologie. Seine Arbeit zeigt die Missionen des Mettener Mönchs Bonifaz Wimmer. Mit dem Titel „Mönchtum und kirchlicher Heilsdienst. Entstehung und Entwicklung des nordamerikanischen Benediktinertums im 19. Jahrhundert“ prädestinierte sich P. Basilius für sein weiteres Lebenswerk.
Inzwischen erteilte ihm Weihbischof Alfons Kempf am 19. Juli 1969 die Priesterweihe. Der promovierte Pater sollte sich als Erstes in den Aufgaben des Abtsekretärs, des Archivars, des Internatspräfekten und Religionslehrers bewähren. Danach nahm Abt Bonifaz die Spur der Promotion und besonderen Interessen wieder auf. P. Basilius sollte Missionsprokurator werden, konkret Nachfolger von P. Wolfgang Zöller. Das wird in den Akten ausdrücklich so vermerkt, offensichtlich, weil die Gewichtigkeit dieser Nachfolge etwas besonderes war.
P. Basilius bereitete sich darauf durch einen 3-jährigen Einsatz in Peramiho, Ndanda (Tanzania), Nairobi (Kenia) und verschiedenen afrikanischen Pfarreien vor. Das war 1981–84. Von1984 bis 2003 gestaltete er als Prokurator die Münsterschwarzacher Missionsaktivitäten. Mit dieser Verantwortung berief ihn das Generalkapitel für gewisse Zeit zum Kongregationsrat. Von einer der Dienstreisen brachte P. Basilius eine schwere Kopfmalaria mit, die ihn schon mal an den Rand des Todes brachte. P. Basilius gab dem Amt des Prokurators einen neuen Akzent. Sein Programm war vor allem mit Theologie, Spiritualität und Verkündigung dem Missionsanliegen Vertiefung zu geben. Über 100 Titel verzeichnet seine Bibliographie. Dazu kamen noch Lehraufträge, Vorträge, Kurse und Mitarbeit bei verschiedenen wissenschaftlichen Gremien. Als sich 2003 die Anzeichen von Krankheit verdeutlichten, gab P. Basilius sein Amt in andere Hände. In der kleinen Gemeinschaft unseres Priorates St. Benedikt/Damme fand er einen geschützteren Lebensraum. Dort waren die Aufgaben durch das Gästehaus und die damit verbundene Seelsorge beschrieben. Im August 2008 kehrte er mit fortgeschrittener Erkrankung in die Abtei zurück. Alle Schritte der Demenz musste er durchleiden, aber auch umsorgt und behütet sein durch die Brüder, Pflegerinnen und Pfleger unserer Infirmerie. Im Sterben durfte P. Basilius ein fruchtbares Leben als Missionsbenediktiner an Gott zurückgeben.

Wir bedanken die Gaben seines Lebens und empfehlen ihn dem Gebet und lieben Gedenken. Am Donnerstag, den 21. Februar feiern wir um 14.00 Uhr die Totenmesse und bestatten P. Basilius anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach
Abtei Münsterschwarzach, 19. Februar 2013

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