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Unsere Verstorbenen

P. Wolfram (Reinhold) Fehn OSB verstorben

Am Mittwoch, den 20. August 2025 hat der Herr über Leben und Tod unseren lieben Mitbruder P. Wolfram (Reinhold) Fehn OSB zu sich in die ewige Herrlichkeit gerufen.

Am 7. März 1932 kam er in Aschaffenburg zur Welt. Das Städtische und damit das Offene und Beziehungsfähige war ihm in die Wiege gelegt worden. Der Vater Johann Fehn hatte den Beruf des Bezirkskaminkehrers, die Mutter führte den Haushalt. Mit seinem Bruder wuchs Reinhold auf.

Anlässlich einer Diözesanwallfahrt nach dem ihm unbekannten Münsterschwarzach traf ihn 1946 der Funke seiner Berufung. Durch die enge Freundschaft mit seinem Mitschüler Massari ermuntert, wechselte Reinhold Fehn in das Würzburger Gymnasium und in unser Studienkolleg St. Benedikt. 1951, gleich nach dem Abitur trat er in das Kloster ein, wo sein Schulkamerad schon als Br. Benedikt lebte. Reinhold Fehn erhielt bei der Noviziatsaufnahme am 10. September 1951 den hl. Wolfram zum Klosterpatron. Von 1952 bis 1954 folgten die philosophischen Semester an der Ottilianer Hochschule. Von 1954 bis 1958 studierte Br. Wolfram an der Universität in Würzburg Theologie. Nach der zeitlichen Bindung, 11. September 1952 und den feierlichen Gelübden 11. September 1955 folgte die Priesterweihe durch Bischof Aurelian Bilgeri OSB von Südafrika am 7. Juli 1957.

Drei Jahre arbeitete er als Präfekt im Studienseminar St. Benedikt in Würzburg. Danach kamen vorbereitende Studien zum Missionseinsatz in Ostafrika. Jetzt war sein Lebenstraum auf der rechten Spur. Von 1960 bis 1966 wirkte P. Wolfram mit seiner jungen Kraft begeistert als Missionar in der Pfarrei Mnero, im Abteigebiet von Ndanda/Tansania.

Dort hat er sieben steinerne Kirchen erstellen lassen, mehr noch lebendigen Glauben und Gemeindeleben erlebt. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn zur Rückkehr in die europäische Heimat. Ab 1967 war er Novizenmeister und Magister der zeitlichen Professen in Münster-schwarzach.

1971 wurde P. Wolfram zum Pfarrer von Stadtschwarzach/Schwarzenau bestellt. Später kam die Pfarrstelle von Reupelsdorf und Dimbach noch dazu. 28 Jahre sollte diese Aufgabe seine volle Hingabe fordern und auch erhalten. Will man diese Jahre würdigen geben 25 kurze Beiträge, die bei der Verabschiedung 1999 gegeben wurden, davon Zeugnis. Kurz gefasst lautete die Überschrift davon in der Zeitung: „Er war einer von uns“. Seine Pastoral verbreitete in allem den Geist des zweiten Vatikanischen Konzils: Gruppenarbeit, Hausbesuche, Gottesdienste in Kleingruppen, Laienmitarbeit, Pfarrarbeit, Ökumene, Gebetskreis, das Pfarrhaus als Hausgemeinschaft. Die innere Mitte dieser Seelsorge war befeuert von der geistlichen Bewegung der Fokulare nach Chiara Lubich. So war es auch richtig, dass fast alle nachfolgenden Klosterstudenten der siebziger und achtziger Jahre bei P. Wolfram Praktika und zeitliche Arbeitseinsätze erlebten.

Während und nach der aktiven Pfarrarbeit folgten fleißige Jahre im Bereich der Altenseelsorge im Dekanat Kitzingen von 1989 bis 2010. Ein Kurzkommentar zu dieser Seelsorge sagte: „Unsere Bilder von Gott haben sich dadurch verändert.“ Gemeint war eine lebensnahe Frömmigkeit, die Mut und Hoffnung weckte. Von 2013 bis 2018 war er als Hausgeistlicher und Seelsorger bei den Schwestern in St. Ludwig.

P. Wolframs warmherzige Zuwendung zu den Menschen blieb ihm bis ins hohe Alter. Davon mag noch ein Zitat aus seiner Pastoral Zeugnis geben: „Man muss das Leben lieben, um es zu leben – und das Leben leben, um es zu lieben“.

Wir danken P. Wolfram, dass er Gottes Freigiebigkeit so eifrig vorgelebt hat, so fleißig gepredigt und organisiert hat. Mit einem derartigen Menschen- und Gottesbild fügte er – bis es nicht mehr ging – auch unsere älteren Mitbrüder der Dekanie „Abraham“. In dessen Schoß ist er gefallen, in die Erfüllung jener großen Verheißung. Der Herr lohne seinen treuen Dienst als Pfarrer, Seelsorger und für unsere Gemeinschaft mit der ewigen Freude.

Am Mittwoch, den 27. August 2025 um 14.00 Uhr feiern wir die heilige Eucharistie für dieses Leben und bestatten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.

Abt Michael und die Klostergemeinschaft von Münsterschwarzach

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