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Unsere Verstorbenen

Pater Laurentius Hennemann verstorben

Am Morgen des 19. Septembers verstarb in seinem 93. Lebensjahr unser lieber P. Laurentius Hennemann OSB.

Bei der Verabschiedung eines verstorbenen Mitbruders im Kapitelsaal lädt das Gebet ein: „Wir wollen still werden vor dem Geheimnis seines Lebens und Sterbens.“ Das reiche aber stille Leben von P. Laurentius Hennemann OSB
verdient wirklich eine so ehrfürchtige Würdigung.

Ludwig Hennemann wurde am 4. September 1921 in Oberleiterbach, Erzdiözese Bamberg, geboren. Der Vater, Johann Baptist Hennemann und seine Mutter, Maria, geb. Hümmer, lebten von ihrem landwirtschaftlichen Anwesen. Zusammen mit sechs Geschwistern wuchs Ludwig zuhause auf, bis er 1933 als Schüler nach St. Ludwig ins Benediktinerseminar aufgenommen wurde. 1941 beschloss er die Schule mit dem Abitur am Neuen Gymnasium, Würzburg.

Die Benediktinerabiturienten konnten nicht mehr wie üblich in das Noviziat der Abtei überwechseln. Ihr Kloster war im Mai 1941 von den Nationalsozialisten aufgehoben worden. Statt dessen musste Ludwig Hennemann zum Wehr- und Kriegsdienst, der ihn nach Frankreich, Griechenland, Italien und Jugoslawien jagte. Zwar wurde der Soldat 1945 schon aus der ­Gefangenschaft entlassen, aber die Kriegsverletzungen sollten ihn für das ganze Leben zeichnen.

Die Freude war groß, als das Noviziat 1945 beginnen konnte, in das Ludwig als Frater ­Laurentius aufgenommen wurde. Es folgten die üblichen klösterlichen Schritte der Eingliederung: 1946 Zeitliche Profess, 1949 Ewige Profess, Philosophiestudium an der Hochschule in Dillingen, 1947–1951 Theologie an der Würzburger Universität. Gleich anschließend begann der Weg auf den Missionsberuf hin mit dem Sprachstudium in London. Der Missionsbischof Gallus Steiger hatte 1950 P. Laurentius die Priesterweihe erteilt. Vom gleichen Altar aus im Münsterschwarzacher Münster sandte Abt Burkard Utz P. Laurentius zur Abtei Ndanda in Ostafrika. Seit 1952 sollte in diesem Gebiet sein Lebenswerk entstehen.
Das Lebenswerk von P. Laurentius ist die Glaubensverkündigung auf dem Makondeplateau im heutigen Tanzania. Die Namen der Orte klingen wie eine wunderbare Litanei: ­Kitangali, Luanga, Newala, Mbekenyera, Mkowe, Chigugu, Mnero, Chikundi, Luagala, Nanyamba, Ntunugu. Alle diese Orte haben erfahren, was für ein eifriger, einfühlsamer und warmherziger Missionar P. Laurentius war.

Könnten wir im Nachruf das Foto zeigen, wie er bei einer afrikanischen Frau im Gespräch am Boden kniet, es würde unendlich viel von seinem menschennahen Wesen erzählen. Die Mitbrüder lobten seine kooperative Zusammenarbeit, seine große technische Begabung und Sorgfalt im Umgang mit allen Gerätschaften. Die Menschen haben den eifrigen Haus-besucher, den Priester, den Seelsorger mit Leib und Seele in Erinnerung.

90jährig bat P. Laurentius um Rückkehr in die Heimatabtei Münsterschwarzach. Im April 2012 verabschiedeten die Mitbrüder von Ndanda ihren Senior. Es war für alle und für P. Laurentius schwer, da es ja endgültig sein würde. P. Laurentius lebte dann in unserer Krankenabteilung. Dort haben ihn die Brüder, Pflegerinnen und Pfleger sehr gut umsorgt. Still, wie sein Wesen war, entschlief er in der Morgenfrühe. Der neue, ewige Tag bei Gott, ist ihm sicher strahlend aufgegangen. War er doch zeitlebens ein Bote der Auferstehung Christi.
Wir danken Gott für dieses so fruchtbare Leben und bitten ums Gebet für unseren Mitbruder.

Abt Michael Reepen und Konvent von Münsterschwarzach
Abt Dionys Lindenmaier und Konvent von Ndanda

Wir feierten das Requiem am Montag, 23. September 2013, um 10.30 Uhr und beerdigten ihn anschließend auf dem Klosterfriedhof.

R.i.p.

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