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Aktuelles Ökoprojekt

Gott, der Drei-Eine und Schöpfer der Welt

Bei allen Begrenzungen der menschlichen Rede von Gott, bekennen wir Christen den einen Gott in drei Personen. Zu allererst ist es eine erfahrene Selbst-Offenbarung Gottes: Gott schuf Himmel und Erde durch sein machtvolles Wort, in dem er sprach. Durch sein Wort, das in Jesus Christus Mensch geworden ist, ist alles geschaffen. Denn durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung, wie Paulus einen urchristlichen Hymnus zitiert. Und der Heilige Geist ist es, der alles Lebendige beseelt, es durch seinen Geistes-Atem ins Leben bringt und am Leben erhält.

Für uns heute braucht es nicht nur das Nachsprechen des christlichen Glaubensbekenntnisses, sondern viel mehr Zeit, Mühe und unser ganzes Menschsein. Sich Gott zu nähern und unsere eigenen Erfahrungen mit ihm zu machen ist Lebens–notwendig für uns Menschen.

Wir Christen verehren nicht mehrere Götter, sondern den einen Gott. Im Laufe der letzten Jahrhunderte aber, ist Gott als der Allmächtige mehr und mehr in den Fokus geraten, seine Dreifaltigkeit, die Trinität, seine Beziehung-Sein und sein Schöpfersein ist mehr und mehr aus dem Blick geraten. Noch schlimmer, da Gottesbild und Menschenbild miteinander zusammen hängen und einander prägen hat sich vielfach der Mensch an Gottes Stelle auf der Erde gesetzt und sich als Allherrscher der Schöpfung verstanden. Aus der geschenkten Schöpfung wurde die zu beherrschende und ausbeutbare Natur. Solange der Mensch im Vollbesitz seiner Kräfte ist, gilt er als ein Gott, der schalten und walten kann, wie er will. Wird der Mensch krank oder ist er gar behindert, wird er schnell zum „human vegetable", zum menschlichen Gemüse, das man ohne Gewissensbisse entsorgen kann.
Die Ökologische Krise unserer Zeit, die Krise, in der unsere Menschheit steckt sind für mich eine Gotteskrise. Weil wir Menschen nicht mehr wissen, wer Gott ist und wie er ist, deshalb haben wir auch nicht mehr den rechten Bezug zu unserer Umwelt, zu einander, zu uns selbst und auch nicht mehr in der rechten Beziehung zu Gott.

Von unserem Allmächtigkeitswahn kann uns Menschen aber gerade das Anerkennen dessen befreien, dass nur Gott, Gott ist – und wir Menschen seine Geschöpfe – nicht mehr aber auch nicht weniger! Gott, der Vater, die Mutter ist der Allmächtige, ist derjenige, der alle Möglichkeiten hat, Gott ist der Drei-Eine und Schöpfer der ganzen Welt.
Gott schuf Himmel und Erde durch sein machtvolles Wort, in dem er sprach. Der Logos, sein Sohn ist ebenso Herr und Schöpfer, denn durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung, wie Paulus uns in einem urchristlichen Hymnus überliefert. Und der Heilige Geist ist es der alles Lebendige beseelt und durch seinen Geistes-Atem ins Leben bringt und am Leben erhält. Das meint es ja, wenn wir bekennen: „ich glaube an den heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht". Bis hin dazu, dass sich unser Leben erfüllt in der Auferweckung nach unserem irdischen Tod durch die Neuschöpfung und Wiederbelebung durch ihn, den Heiligen Geist.

Wenn Gott der Drei-Eine ist, der selbst Beziehung, ja Liebe ist, wenn er der Schöpfer der Welt ist, und die Schöpfung als der Drei-Eine in Gemeinschaft ins Leben gerufen hat und am Leben erhält, dann können wir, ihn in seiner Schöpfung erfahren. Dann können wir ihm begegnen im Miteinander mit anderen Geschöpfen und gerade in der Gemeinschaft mit unseren Mitmenschen. Es heißt aber auch, dass wir nicht Allmächtige Mitherrscher sind, sondern Gottes Geschöpfe. Dass wir Schwestern und Brüder sind, und dass alles, was uns in der Natur begegnet Mitschöpfung, Mitgeschöpfe sind, über die wir nicht beliebig herrschen und bestimmen können, sondern sie sind in unsere Pflege und Sorge anvertraut. Wir sind gegenüber Gott und den kommenden Generationen verantwortlich, wie wir mit der Schöpfung umgehen – auch das ist kein christliches Randthema sondern folgt direkt aus unserem Glaubensbekenntnis.
Aber damit nicht genug. Gott ist nicht nur als der Drei-Eine unser Schöpfer. ER ist in Jesus Christus auch unser Erlöser. Schöpfungsglaube ohne Erlösung kann hoffnungslos machen, vor allem wenn wir die vergängliche Seite der Schöpfung ansehen. Vergänglichkeit folgt aus unserer Geschöpflichkeit – wir sind von seiner Art, wie Paulus uns charakterisiert, aber wir sind eben Geschöpfe und nicht Gott selbst. Auf der anderen Seite braucht es zum Erlösungsglauben auch den Schöpfungsglauben, weil er uns die eigene Größe vor Augen führt, die Gott uns in seiner Schöpfung schon sprichwörtlich in die Wiege gelegt hat. Wir würden die Herrlichkeit Gottes und seine Größe nicht in seiner umfassenden Wirklichkeit erkennen und seine Schöpfung missachten, wenn wir das nicht im Blick behalten.

Uns bleibt das Credo, unser Glaubensbekenntnis aufgetragen als eine Anleitung zum freien und bejahenden Leben in unserer Welt und als Blick in die Zukunft, die uns der Heilige Geist über unser biologisch-sterbliches Leben hinausweist in Gottes Ewigkeit hinein. Wohl auch deshalb hat uns Benedikt das „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste" nach jedem Psalm als urchristliches Glaubensbekenntnis aufgetragen, auf dass wir uns immer mehr und tiefer in das Geheimnis Gottes hineinsingen und meditieren für ein gelingendes Leben.

Ich möchte Ihnen diese Kurzformel des urchristlichen Glaubensbekenntnisses heute mit auf dem Weg geben: wenn sie mögen, dann beten sie immer wieder einmal das „Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit, bis in Ewigkeit. Amen." –
Beten wir es in der Natur, im Miteinander mit anderen Menschen und wenn wir alleine vor Gott sind. Gott will uns als der Drei-Eine durch sein Wort immer mehr zum Leben rufen und durch seinen Heiligen Geist in uns atmen - auf dass wir das Leben haben und es in Fülle leben!