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Bischof Jung beweist Mönchen sein Wissen über die Benediktsregel

Nachricht – Fünf Mönche der Abtei Münsterschwarzach haben den Ordenstag in der Kiliani-Oktav des Bistums genutzt, den neuen Bischof Franz Jung kennen zu lernen. Und der nahm in seiner Predigt am Festtag des heiligen Benedikt gleich Bezug auf die Benediktsregel.

P. Witmar Metzger OSB, P. Beda Pavel OSB, P. Konrad Göpfert OSB, P. Polykarp Uehlein OSB und Missionprokurator P. Noach Heckel konnten sich am Mittwoch von der "Ordenskenntnis" des frischgeweihten Würzburger Bischofs überzeugen. Beim Pontifikalamt für Orden und Missionare im Würzburger Dom anlässlich der Kiliani-Oktav zeigte der neue Oberhirte sein Wissen über die Benediktsregel. Er predigte, dem Motto des diesjährigen Kiliani entsprechend "Gott, mein Gott bist du, dich suche ich" (Ps 63,2), über Kapitel 58, in dem es um die Aufnahme der Novizen geht. 

"Als ich eingeladen wurde, heute zu Ordensleuten zu sprechen, fiel mir sofort der berühmte Abschnitt aus der Regel des heiligen Benedikt ein", so Bischof Jung. Im Regeltext heißt es in diesem Kapitel im 7. Vers Novizen: "Man achte darauf, ob der Novize wirklich Gott sucht (...)." Worin diese Gottsuche im gottgeweihten Leben bestehe, würde in den weiteren Anweisungen entfaltet, erklärte der Bischof. Gottsuche geschehe in der Liebe zur Liturgie und in der Liebe zum Wort Gottes. "Dort wird er gefunden."

Vielleicht sei der später aufgeführte Gehorsam eine der schwierigsten Übungen - nicht nur für das gottgeweihte Leben. Gehorsam bedeute nämlich nicht die bloße Unterordnung unter eine fremde Anweisung - auch wenn es hieße, dass im Abt selbst Christus spricht. Der Gehorsam soll laut Bischof Jung vielmehr als Einübung in die Lebensweise Jesu Christi verstanden werden. Es gehe darum "christusförmig zu werden, im stetigen Hören auf das, was einem gesagt wird." Christus sei nicht gekommen, den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des Vaters zu tun.

"Ist er in der Lage, Widerwärtigkeiten zu ertragen? So wird hier gefragt", las Jung vor. Alles, was man sich nicht ausgesucht habe nicht nur hinzunehmen, sondern als Teil der eigenen Berufung anzunehmen - und es in Liebe verwandeln zu können. "Das ist das Geheimnis des Kreuzes und der Auferstehung. Eine große Herausforderung." Dieser Weg kann laut Ordensgründer Benedikt (Prolog 48) nicht anders als hart und eng sein.

Weiter sagte Jung: Wer Gott wirklich suche, würde durch den Glauben innerlich freigemacht. Es gehe aber auch um Beharrlichkeit. "Bei einer Entscheidung zu bleiben, die man einmal im Leben getroffen hat und die immer wieder neu validiert, bestätigt und erneuert werden muss." Die Bedingungen für die Gottsuche könnten ernüchternd sein. Aber so werde der neue Mensch geformt, der in Christus auferstehen will. Gehorsam, Liebe zur Liturgie, der Umgang mit dem Harten im Leben, die Gabe der Beharrlichkeit täglich neu erbitten - für das Gelübde, das "was wir einmal abgelegt haben".

Die Frankenpostel Kilian, Kolonat und Totnam hätten Gott gesucht und seien gehorsam bis in den Tod gewesen - frei von sich selbst. "Sie könnten uns Vorbild sein auf unserem Weg, auf dem wir ein ganzes Leben lang Novizen bleiben." Die Ordenslandschaft im Bistum Würzburg sei für Jung "ein Geschenk". Sie würden das Bistum bereichern, wofür er sehr dankbar sei.

Bei der am Pontifikalamt anschließenden Begegnung auf dem Kiliansplatz konnten die Mönche der Abtei sogar ein Erinnerungsfoto mit dem Bischof machen, der seit gut einem Monat geweiht ist. Die Kilianifestwoche steht in diesem Jahr unter dem Motto "Gott, mein Gott bist du, dich suche ich" (Ps 63,2). Traditionell gibt es in der Kilianioktav immer ein Pontifikalamt der Orden und Missionare, an dem auch Mönche der Abtei Münsterschwarzach teilnehmen.