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Br. Melchior legt feierliche Profess ab

Bindung auf Lebenszeit: Br. Melchior Schnaidt ist diesen Schritt in seinem Klosterleben nun gegangen.

Br. Melchior Schnaidt OSB hat sich mit der Feierlichen Profess auf Lebenszeit an Kloster und Gemeinschaft in Münsterschwarzach gebunden. Bei der Feier am Samstag versprach er vor Abt Michael Reepen OSB Gehorsam, Beständigkeit und klösterlichen Lebenswandel. Der Professspruch stammt aus der Apostelgeschichte: "Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei klein und groß."

Diese Geschichte des Apostels Paulus wurde auch in der Predigt thematisiert. Der Apostel habe während seiner Reisen nicht immer befestigte Straßen vorgefunden. Auch er sei Umwege gegangen oder habe in Sackgassen geendet oder sei sich nicht immer sicher gewesen, ob der Weg der richtige sei. Vergleichbar sei das mit dem eigenen Leben, auch mit dem Leben von Br. Melchior. Zum Teil würden sich diese Wege auch im Namen wiederspiegeln. Melchior sei als einer der drei Weisen einen weiten Weg gegangen, um endlich anzukommen und anzubeten. Dieser Name passe, weil er einen Teil der Biographie aufnehme.

Es sei ein weiter Weg bis hier her gewesen. Br. Melchior habe sich nun entschieden, in der Abtei Münsterschwarzach zu bleiben und sein Leben als Zeuge Gottes weiterzuführen. Er habe seinen Platz gefunden. Am heutigen Tag käme alles zusammen: Der lange Weg eines Melchior, das Finden einer Heimat und die Bestätigung der Berufung. Diese gelte es nun zu leben. Im Kloster sei es die eines Missionars, der sich Tag für Tag aufmache. "Lebe mit uns zusammen, was dir der Herr aufgetragen hat. Du hast wie Paulus Gottes Hilfe erfahren."

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Nach der Predigt erfolgte der eigentliche Professritus, bei dem Br. Melchior zunächst seine Bereitschaft erklärte. Teil der Profess ist auch die Allerheiligenlitanei, bei der Br. Melchior in Prostratio-Haltung auf dem Boden lag. Im Anschluss verlas er seine Professurkunde und zeigte sie seinen Mitbrüdern, die sich im Altarraum versammelt hatten.

Nachdem diese unterschieben wurde, sang Br. Melchior dreimal das "Suscipe me" von unterschiedlichen Orten der Abteikirche, die letzte Wiederholung vor Abt Michael. Das symbolisiert das Zugehen auf die Gemeinschaft und die (Neu-)Aufnahme.

An die Übergabe der Kukulle, das Festgewand der Mönche mit Ewiger Profess, bekommen hatte, schloss sich der Friedenskuss mit allen Mönchen mit Feierliche Profess an. Diese Geste ist besonderes Zeichen der Verbundenheit. Nach dem bewegenden Gottesdienst feierte Br. Melchior mit zahlreichen Gästen diesen besonderen Tag.

Gegenüber Abt und Regel und den Mitbrüdern verspricht der Mönch Gehorsam. Missverstanden kann das als Hörigkeit. Vielmehr meint es aber die uneingeschränkte Bindung zu Gott. Individualität und die Würde des einzelnen sind für Benedikt in seiner Regel sehr wichtig.

Beständigkeit bedeutet die Bindung an Gemeinschaft und Kloster. Anders als bei anderen Orden leben die Benediktiner auf Lebenszeit an einem Ort – auch wenn die Missionsbenediktiner zeitweise in anderen Klöstern in der Mission eingesetzt sind.