Ein Segen für die generalsanierte Schule
Einen Tag großer Freude und Dankbarkeit feierte das Egbert-Gymnasium Anfang Juli 2025: Nach sieben Jahren ist die Generalsanierung der Schule der Abtei Münsterschwarzach jetzt abgeschlossen.
Bewusst habe man einen ganz normalen Schultag gewählt, „damit Sie sehen können, für wen Sie und wir diesen immensen siebenjährigen Kraftakt unternommen haben“, so Schulleiter Markus Binzenhöfer in seiner Begrüßung. Für die Missionsbenediktiner sei die Schule „Missionsarbeit vor Ort“, umgekehrt spüre die Schule „nahezu täglich ihr Kraftfeld in Gebet, Wort und Tat“, hieß er die zahlreich erschienenen Mönche willkommen.
Ebenfalls gekommen waren Weibischof Paul Reder, die Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur Dr. Christine Schrappe und Schulreferent Jürgen Engel von der Diözese Würzburg, Landrätin Tamara Bischof, Roman Zirngibl von der Regierung von Unterfranken, Landtagsabgeordnete Barbara Becker, der ehemalige Schulleiter Robert Scheller sowie Vertreter des Elternbeirats und des Münsterschwarzacher Kreises. Besonders zahlreich vertreten waren Planer und Handwerker sowie alle, die das Gebäude jeden Tag mit Leben füllen: Lehrkräfte, Erzieherinnen im Tagesheim, Sekretärinnen, Reinigungskräfte, Hausmeisterei, Küche sowie Schülerinnen und Schüler. „Das neue äußere Kleid ist uns Zeichen und Ansporn, uns immer wieder neu nach Innen auf den Weg zu einer benediktinischen Schule zu machen“, versprach Binzenhöfer.
Den Dank des Schulträgers sprach Cellerar P. Christoph Gerhard aus. Er berichtete von den Anfängen des Projekts im Jahr 2011, als der damalige Schulleiter Robert Scheller dem damaligen Cellerar Pater Anselm Grün von „einigen Problemen“ berichtete. Architekt Reinhold Jäcklein schätzte damals Kosten in Höhe von 13 Millionen Euro. Eine Anfrage bei der Regierung von Unterfranken habe dann weitere Anforderungen offenbart – ein Abriss habe im Raum gestanden. Doch die statischen Berechnungen hätten gezeigt, dass die alte Bausubstanz aus den Jahren 1959 bis 1962 weiterhin tragfähig ist. Auch bei den Abbrucharbeiten nach dem ersten Spatenstich am 29. Juni 2018 habe man immer wieder festgestellt, „welch massiven Bau Br. Balduin Weth errichtet hat“.
Pater Christoph dankte den beteiligten Unternehmen und Kooperationspartnern. Schulleiter Markus Binzenhöfer und Konrektor Br. Jeremia Schwachhöfer lobte er für ihr außerordentliches Engagement. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 35 Millionen Euro, 14,5 Millionen Euro kamen vom Freistaat Bayern, die Diözese Würzburg steuerte zehn Millionen Euro bei.
Architekt Reinhold Jäcklein blickte mit „etwas Wehmut“ auf das Ende der Arbeiten. Bauen mit der Abtei bedeute „Beständigkeit für das Leben lernen“, sagte er und betonte das große Interesse der Mönche. Die Abtei selbst habe er als „selbstbewussten und kompetenten Bauherrn“ erlebt. Die Umsetzung in vier Bauabschnitten ermöglichte einen Umbau bei laufendem Betreib, eine kostspielige Auslagerung konnte so vermieden werden.
Die frisch sanierte Schule verfügt nun über einen neuen barrierefreien Haupteingang, neue Klassenzimmer, eine lichte Pausenhalle, neue naturwissenschaftliche Räume, großzügige Musik- und Kunstsäle, Projekt- und Seminarräume; auch Mensa, Schulkapelle und Theater wurden saniert. Die Fassadengestaltung wurde vereinheitlicht, großen Fensterfronten sorgen für Licht und Ausblicke. Bewusst erhalten hat man die markante Wendeltreppe – als Reminiszenz an die alte Schule. Auch die vorhandene Kunst am Bau wurde bewahrt – etwa die Kunstverglasung von Pater Polykarp Ühlein. Neue Kunst am Bau wie ein großes Dschungel-Gemälde, stylische Sitzgelegenheiten sowie temporäre Kunst kommen dazu. Dass man den Bestand erhalten habe und die Schule in das Ökoprojekt der Abtei einbezogen wurde, sei „ein sorgsamer Umgang mit Ressourcen“ und „ein Beitrag, die Schöpfung zu bewahren“, so Jäcklein.
Als echten „Kraftakt“ bezeichnete Abt Michael Reepen die Sanierung. Die Mönche wüssten sehr wohl „dass wir auf Unterstützung angewiesen sind für unseren missionarischen Auftrag – auch in der Schule“. Den größten Dank richtete er an Gott, „der uns ermöglicht, in der heutigen Zeit seine frohe Botschaft an junge Menschen in unserer Schule weiterzugeben“. Denn: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, dann mühen sich die Bauleute vergeblich.“ (Ps 127). Abt Michael segnete die neu sanierte Schule und stellte sie unter den Schutz Gottes, damit die Schülerinnen und Schüler „hier das nötige Wissen lernen, vielfältige Erfahrungen machen und bereit sind Verantwortung zu übernehmen für die Schöpfung, in Kirche und Gesellschaft.“ Er bat um den Segen für die Lehrkräfte, „dass sie mit Freude und Lust unterrichten, ihre Kreativität und Ideen einbringen können zum Wohle der ganzen Schulfamilie“ und für alle Mitarbeitenden, „die dafür sorgen, dass unsere Schule ein freundlicher Ort ist, an dem sich alle wohlfühlen und an dem es gute Bedingungen zum Lernen gibt“.
Begleitet wurde der Festakt durch zwei erfrischend unkonventionelle Filmclips. Musik gab es von der Bigband, den Schwarzier Buam, Bläserensemble und Vokalensemble. Besonders beeindruckte ein Sprechstück zum Pythagoreischen Lehrsatz der Musenklasse 11A. Zum Schluss überreichte Schulleiter Markus Binzenhöfer Konrektor Br. Jeremia zum Dank für seine unermüdliche Präsenz und Akribie eine Luftaufnahme der Anlage. Es folgte ein Empfang im Innenhof mit Fingerfood aus der Schulküche und kompetenten Schulhausführungen durch die Schülerinnen und Schüler.
Anja Legge