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Faktenfreitag: Kaffeeimport

Vor 30 Jahren fing P. Athanasius Meixner an, Kaffee aus Tansania zu importieren, fünf Jahre später gründete sich der Partnerkaffee. Zum Jubiläum gibt es ein paar Hintergründe.

Es war im Jahr 1993, als P. Athanasius Meixner sich dazu entschloss, die Überseecontainer mit Hilfsgütern nach Tansania von dort aus nicht leer nach Deutschland zurückzuschicken, sondern sie mit Kaffee zu füllen. Sein Ziel: Die Armut der Kaffeebauern in den Usambara-Bergen in mit besserer Bezahlung zu bekämpfen und die Rechte der Produzenten zu stärken.

Fünf Jahre später wurde dieser Import institutionalisiert: Der Würzburger Partnerkaffee e.V. wurde gegründet. Gründungsmitglieder waren der Weltladen Würzburg, die Abtei Münsterschwarzach, die Stadt Würzburg, die Diözese Würzburg, das Evangelisch-Lutherische Dekanat Würzburg, der Afrika Club und das Missionsärztlichen Institut (medmissio). Zum Vorsitzenden wurde Karl-Heinz Hein-Rothenbücher gewählt.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam im Jahr 2000 der Durchbruch. Wurden 1998 nur 280 Kilo Kaffee verkauft, waren es zwei Jahre später schon 10 Tonnen. Mittlerweile bestehen feste Handelspartnerschaften zu der Kooperative Mahenge Amcos in der Region Ruvuma in Südwest-Tansania, die 2012 als eine der ersten überhaupt im Land eine Fairtrade-Zertifizierung zu erhalten.

2021 folgte ein großer Markenrelaunch. Aus dem "Würzburger Partnerkaffee" wurde "WÜPAKA", das Sortiment wurde um einige Sorten erweitert und auch die Produkte erhielten ein neues Design. 

Mittlerweile werden pro Jahr etwa 60-70 Tonnen Kaffee verkauft - ein Erfolg seit über 25 plus 5 Jahren.

Bereits zu Beginn wurde der Kaffee im Fair-Handel der Abtei verkauft, heute gibt es ihn auch in der Klosterbäckerei, der Klosterbuchhandlung "Buch und Kunst im Klosterhof" sowie über die Onlineshops des Fair-Handels und den Vier-Türme-Shop. Auch, wenn der Kaffee noch an vielen anderen Stellen verkauft wird, teilweise sogar in großen Supermarktketten, hat der Fair-Handel den größten Anteil an verkauftem Kaffee: Im vergangenen Jahr waren es allein über den Fair-Handel 9 Tonnen am Gesamtabsatz, teilweise waren es sogar schon 11 Tonnen. Bereits zu Beginn verkaufte der Fair-Handel übrigens fünf Tonnen im Jahr.

Nicht allein die faire Entlohung der Kaffeebauern zählt beim fairen Handel mit dem Kaffee. Ein Anteil des Verkaufserlöses geht zusätzlich in die Förderung von Sozialprojekten in Tansania. Insgesamt sind das im Jahr etwa 50.000 Euro. Bevorzugt werden Projekte, die in der Nähe der Kaffeebauern sind oder direkt mit den Kaffeebauern zu tun haben. Vor allem im Bereich der Gesundheit, Bildung und Kultur werden die Projekte gefördert. Durch regelmäßige Besuche wird der Direktkontakt zu den Produzenten garantiert.

Für das Jubiläumsjahr gibt es zudem eine besondere Förderung, für die es einen eigenen Projektkaffee gibt: Hilfe für Menschen mit Albinismus in Tansania. Dort werden sie nämlich oft verfolgt - der Aberglaube sorgt für Diskriminierung und Ausgrenzung. In den Augen der Dorfgemeinschaft bringt die Geburt eines Kindes mit Albinismus Schande über die Familie. Zudem werden sie oft wegen ihrer Haut- und Haarfarbe als Geister gesehen und teilweise sogar für "Zaubertränke" verstümmelt. Die Maßnahmen zum Schutz der Menschen will der Partnerkaffe unterstützen. Mehr Informationen gibt es hier: