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Felizitasfest: Klosterfamilie im Fokus

Gemeinsame Feier, Mitarbeiterehrungen und Ausblick auf neue Projekte

Mit der gemeinsamen Vesper am Nachmittag feierten die Mönche und Mitarbeitenden der Abtei Münsterschwarzach am Felizitastag gemeinsam die Klosterpatronin. In seiner Predigt ging Abt Michael auf seine Vision vom vergangenen Jahr ein: die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr zu fördern, die Älteren nach den coronabedingten Einschränkungen wieder zusammenzubringen. Sein Wunsch vor einem Jahr: den Ort, die Abtei Münsterschwarzach, aktiv zu gestalten.

Einiges sei dann geschehen im vergangenen Jahr, führte der Abt weiter aus. Eine Organisationsgruppe aus Mönchen und Mitarbeitenden habe zwei Events geplant, bei denen das Kennenlernen untereinander, mit den Mönchen und vor allem des Klosters als besonderen Arbeitsplatz im Fokus stand. „Beim gemeinsamen Abschluss, mit Grillen im Klostergarten, war der Wunsch zu hören nach Mehr in diese Richtung.“ Und das solle perspektivisch passieren. Es ginge darum, was es brauche, damit sich die Klosterfamilie noch mehr vernetze, dass jede und jeder mit Freude hier arbeiten könne und verstehen, um was es den Mönchen gehe.

„Die Abtei bietet ja fast einmalige Möglichkeiten, dass die verschiedenen Betriebe und Bereiche untereinander vernetzt sind. Jeder Bereich trägt zur Vielfalt bei und es gibt sicher noch mehr Synergieeffekte, die wir nutzen sollten mit Ihren Ideen und Ihrem Engagement“, so Abt Michael. Die Organisationsgruppe habe in den vergangenen Monaten Handlungsfelder erarbeitet, in denen nun einzelne Aktionen, Projekte und Ideen geplant würden.

Weiter betonte Abt Michael den Hintergrund dieses Prozesses, der eingebettet in die Probleme, Krisen und Herausforderungen dieser Zeit sei. Man fühle sich oft hilflos und machtlos. Im Galatherbrief sei zuvor zu hören gewesen, dass der Geist Gottes Gutes hervorbringe „Und wie sehr brauchen wir Geduld, Liebe, Freude, Frieden, Güte und Freundlichkeit, Treue und Nachsicht – auch in unserem Arbeitsalltag!“ Es gehe darum, nicht nur an sich zu denken, sondern in Freiheit und Freude in Christus zu leben. „Für diese Qualitäten ist die heilige Felizitas mit ihren sieben Söhnen gestorben, weil sie von der Liebe Christi nicht lassen wollte. Suchen wir unter ihrem Geleit gemeinsam unseren Weg!“

Anschließend ging es zur traditionellen gemeinsamen Feier, bei der die Betriebsjubiläen gewürdigt wurden. Besonderer Dank gilt dabei den Lebensmittel- und Handwerksbetrieben, die sich um die Verpflegung und den Aufbau kümmerten.

Zuvor stellte die Organisationsgruppe, die Abt Michael ins Leben gerufen hatte, ihre Arbeit vor. Bereits zum gemeinsamen Kaffeetrinken mit Gebäck aus der Klosterbäckerei wurden bereits die Betriebe spielerisch gemischt, damit auch Kolleginnen und Kollegen zusammenkommen, die so im Arbeitsalltag wenig Berührungspunkte haben. Die Gruppe, bestehend aus Br. Pascal, Br. Thaddäus, Br. Remigius sowie Julia Martin (Öffentlichkeitsarbeit), Luisa Burger (Fair-Handel) und Dominik Fröhlich (Metallwerkstätte) ging in ihrer kurzen Ansprache auf die fünf Handlungsfelder ein, bei denen die Mitarbeitenden Vorschläge einbringen und sich auch aktiv an der Planung und Durchführung beteiligten können. „Wir wollen keine Steuerungsgruppe sein, die von oben alles steuert, sondern sind angewiesen darauf, dass ihr uns helft, dass ihr mitmacht.“

Beim 2. Event der U40, bei denen die Handlungsfelder erstmalig präsentiert wurden, seien bereits einige Vorschläge und auch Mitarbeit zurückgemeldet worden. Die fünf Felder seien „Zusammen – Vernetzung“, „Kontakt zwischen Mitarbeitenden und Mönchen“, „Zukunft“, „Feelgood“ und „Ora et labora“.

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Die Betriebsjubiläen

Ein weiterer Höhepunkte des Klosterfestes waren die Ehrungen für langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für 10 und 25 Jahre Treue gewürdigt wurden.

Zehn Jahre im Vier-Türme-Verlag ist Julia Mergenthaler im Bereich Marketing/Vertreib. Verlagsleiter Br. Ansgar Stüfe betonte, dass sie gerade in den vergangenen Jahren, die für den Verlag sehr schwierig gewesen seien, sich besonders um den Verlag verdient gemacht habe. Sie brilliere und glänze mit neuen Ideen und habe wesentlich dafür gesorgt, das jetzige Team aufzubauen. Ihr Teamgeist und ihre Führungsqualität tue allen sehr gut.

In der Klosterverwaltung kann Martina Neuweg auf zehn Jahre zurückblicken. Cellerar P. Christoph Gerhard würdigte vor allem ihre Gabe, freundliche und passende Briefe an die unterschiedlichsten Partner des Klosters zu schreiben – von Wohltätern in den ersten Jahren in der Missionsprokura bis hin zu durchaus auch schwierigen Behördenbriefen. Sie sei auch kollegial eine Bereicherung, arbeite kreativ und lösungsorientiert. Ärger oder Frust gebe es bei ihr nicht. Auch als Sekretärin von P. Anselm zeige sie sich zuverlässig und als großer Gewinn.

Claudia Page arbeitet seit zehn Jahren in der Klosterküche. Br. David Hergenröder erinnerte sich in seiner Würdigung an sein erstes Vorstellungsgespräch mit ihr als neuer Küchenleiter und an ihre anschließende Probearbeit, in der sie sich „wie im Himmel“ gefühlt haben solle. Er dankte ihr besonders für die Treue und Mitarbeit in herausfordernden Zeiten in der Klosterküche, die nicht immer einfach gewesen seien. Als zuverlässige und immer einsatzbereite Kollegin schätzen er und Küchenleitung Anne Stöcklein sie besonders.

Im Gästehaus wurde Hanna Schubert für zehn Jahre gewürdigt. Als immer gut gelaunt, immer fröhlich und hilfsbereit beschrieb Leiterin Anita Zeitler ihren Einsatz im Reinigungsteam. Sie habe sich in den vergangen Jahren zudem sehr weiterentwickelt, sei zu einer besonderen Persönlichkeit herangereift. Momentan genieße sie die Elternzeit, würde aber auch im Team vermisst.

Als „Miss Moneypenny“ im Recollectio-Haus wurde Brigitte Ringelmann von Leiterin Corinna Paeth an ihrem 10. Jubiläum beschrieben. Sie zeichne sich durch außerordentliches Organisationstalent und Souveränität im Sekretariat aus, gehe gleichzeitig immer auf die besonderen Anliegen der Gäste ein. Besonders würdigte sie die Flexibilität bei der Koordinierung unterschiedlichster Termine und ihre Fähigkeit, aufkommende Probleme zu bewältigen.

Zehn Jahre am EGM ist Lehrer Christian Graf. Schulleiter Markus Binzenhöfer ging besonders auf die Veränderungen im digitalen Bereich ein, für die er als Betreuer der pädagogischen Medienarbeit in seiner Dienstzeit maßgeblich verantwortlich sei, nicht zuletzt für die staatliche Förderung. Heute gehe kein Lehrer mehr ohne Tablet in den Unterricht. Auch als Sportlehrer zeichne er sich besonders aus, als nach Corona wieder alles neu geplant werden musste.

Ebenfalls am EGM wurde Ilona Schuster für zehn Jahre geehrt. Als Verantwortliche für die Auslandskontakte habe sie in dieser Zeit immer weite Wege in Kauf genommen, so Binzenhöfer. Das sei, gerade wenn Schüler dabei sind, immer eine große Verantwortung, gleichzeitig benötige es ein gutes Gespür für andere Kolleginnen und Kollegen an den Partnerschulen. Als Mitglied der MAV und Teil der Alumni-Gruppe sei ihre Arbeit wertvoll im Bereich des Netzwerkens.

Als Urgestein der „neuen“ Metzgerei würdigte P. Christoph Udo Klüpfel, der für 25 Jahre geehrt wurde. Er habe bereits in den 80er Jahren im Lehrlingsheim seine Ausbildung absolviert und die Metzgerei Ende der 90er Jahre in ihrer jetzigen Gestalt mitaufgebaut. Überall wäre er einsetzbar und zeichne sich vor allem in der Fleischveredelung aus. Betont seien außerdem seine klare, verbindliche und absolut verlässliche Wesensart, die ihn auch im Privaten auszeichnen würden.

Maria Rita Scheckenbach ist seit 25 Jahren für die Reinigung der Sporthallen zuständig. Markus Binzenhöfer betonte, dass sie mehr sei als eine Reinigungskraft, sondern gute Seele des Hauses und Organisationstalent, wenn es um den Überblick über das große Ganze gehe. Besonders flexibel zeige sie sich immer wieder bei Großveranstaltungen wie dem Weltmissionssonntag, Büchertagen oder eben dem Felizitasfest, die in der Halle stattfinden. Dabei zeichne sie sich durch ihre Zuverlässigkeit und erhöhten Arbeitseinsatz aus.

25 Jahre arbeitet Roswita Pfister als Hauswirtschafterin in der Mensa des EGM. Sie habe in diesen Jahren zahlreiche Veränderungen mitgestaltet, wie Markus Binzenhöfer lobte. In ihrem Team würde zudem jeden Tag Großes geleistet, wenn in Stoßzeiten bis zu 200 Essen ausgegeben werden – in allen Varianten und mit allen Sonderwünschen von Schülerinnen und Schülern. Ganz oft habe sie sich zudem um besondere Anlässe außerhalb der regulären Dienstzeiten wie selbstverständlich gekümmert.

Nicht anwesend, aber dennoch gewürdigt wurden Frank Mahler (zehn Jahre Infirmerie), Florian Steffan (zehn Jahre EGM) und Margit Mahler (25 Jahre EGM). Nach einem gemeinsamen Abendessen aus Klostermetzgerei und Klosterküche endete das Felizitasfest 2023.