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Kirchplatz der Abtei Münsterschwarzach eingeweiht

Mehrjährige Umgestaltung und Sanierung des Eingangsbereiches

Das anlässlich der Jubiläen gestartete Umbauprojekt um das Torhaus der Abtei Münsterschwarzach wurde mit der feierlichen Einweihung des Kirchplatzes abgeschlossen. Bereits 2011 wurde das Projekt "Rund um das Torhaus" aufgrund der 2013 anstehenden Feier von 100 Jahre Wiederbegründung sowie 2016 der von 1.200 Jahre Kloster Münsterschwarzach begonnen.

Die Feier im Kreis mit geladenen Gästen aus der Gemeinde Schwarzach am Main wurde bewusst auf den Kirchweihfreitag gesetzt, da auch der zur Gemeinde gehörende neue Vorplatz vor dem Torhaus gesegnet wurde. Musikalisch wurde die Feier vom Bläserecho Schwarzach gestaltet, die ihren ersten Auftritt seit Beginn der Corona-Pandemie hatten.

"Jährlich gehen etwa 300.000 Menschen durch dieses Tor. Mitarbeitende, Schülerinnen und Schüler, Gäste, Kirchengänger. Unser Anliegen war, unsere Gastfreundschaft hier auszudrücken, den Bereich neu zu ordnen und modern zu gestalten", erklärte Abt Michael in seiner Ansprache. 2014 war mit der Eröffnung der neuen Klosterbuchhandlung "Buch und Kunst im Klosterhof" der erste Schritt getan. Es folgte 2015 die Umsiedlung von Klosterbäckerei und Klostermetzgerei in neue Räumlichkeiten an der Schweinfurter Straße. Zum Jubiläumsjahr 2016 wurden das neue Informationszentrum und der Raum der Gastfreundschaft mit Brunnen eröffnet. Den Raum der Begegnung, in dem die Klosterführungen mit einem Film und einem Gespräch mit einem Mönch starten, gibt es seit 2017. Im darauffolgenden Jahr wurde die neue Vestibül eingeweiht, die nicht nur einen barrierefreien Zugang zur Abteikirche bietet, sondern auch neue Gesprächszimmer für Gäste.

Segnung

"Nun folgt heute im letzten Schritt der Kirchplatz – und wir schließen das Torhaus, obwohl es noch nicht fertig ist, mit ein. Zehn Jahre nach Beginn der Überlegungen. Vieles ist passiert", so Abt Michael weiter bevor er den Platz mit Weihwasser segnete. Der Kirchplatz sei ein Ort der Rast geworden, ein Ort des Ausruhens unter der Platane, die bereits in alten Urkunden erwähnt werde Der Gedanke bei der Umgestaltung wurde durch Zusammenarbeit der Klosterbetriebe bei der Gestaltung entsprechend umgesetzt, bei denen sich Cellerar P. Christoph Gerhard besonders bedankte.

Die Metallwerkstatt des Klosters fertigte eine auf den Baum angepasste Konstruktion sowie Sitzbänke, die in Zusammenarbeit mit der klostereigenen Schreinerei entstanden sind. P. Meinrad Dufner und Teresa Günther entwarfen in mehreren hundert Stunden ein Wachsmodell des Klostergeländes, das in Bronze gegossen wurde. Dieses Material sei bewusst gewählt, da es anfange zu glänzen, je mehr es angefasst werde. "Und je mehr Menschen mit dem Kloster, mit uns in Kontakt kommen, desto mehr können wir Mönche strahlen", sagte P. Meinrad. Die alten Gebäude, die Orte des Gebetes wurden dabei detailreicher herausgearbeitet. Die Betriebsgebäude, die Orte des Arbeitens, als Kuben und gröberen Formen geformt.

Gemeinsam mit P. Meinrad und der Gold- und Silberschmiede wurden auch die Figuren gefertigt, die an bestimmten Stellen des Kirchplatzes auf den Sitzgelegenheiten zu finden sind. "Diese laden ein, sich dazuzusetzen. Es ist nämlich einfach sich zu setzen, wenn schon jemand dasitzt", erklärte der Künstlerpater. Das war auch die Idee von Architekt Matthias Kutsch, der diese Sitzgelegenheiten als zentralen Punkt zum Verweilen plante. Ergänzt wird das der Kirchplatz durch neue Plakate und einen Informationsbildschirm, auf denen die Besucherinnen und Besucher mehr über die Abtei Münsterschwarzach erfahren können.

Volker Schmitt, der Bürgermeister des Dorfes, betonte bei Einweihung des Torhausplatzes die Verbindung zwischen Abtei und Markgemeinde. Plätze seien immer Mittelpunkte der Dörfer gewesen. Um Kirchen und Marktplätze herum haben hätten sich Häuser angesiedelt. So wäre auch der Torhausplatz immer zentral im Ort gewesen, die Abtei das spirituelle Zentrum. Nun lade er ein, dort zu verweilen, aufzutanken. Das betonte auch Jürgen Eisentraut, der leitende Baudirektor vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, das die Umgestaltung des Platzes finanziell gefördert hat. Nicht nur die Einheitslinde konnte entsprechen integriert werden, sondern auch die Nachhaltigkeit käme im Grün zum Tragen. Valtin Dietz vom gleichnamigen Planungsbüro erläuterte die Bauschritte bis hin zum besonderen Pflaster, in dem sich die Abteirosette widerspiegelt. Wie schon von Beginn an die Verbindung zwischen Abtei und Ort gelebt wurde, brachte Abt Michael in einem Rückblick auf den 9. Mai 1941 ein, als die Mönche der Abtei unter Protest der Dorfbewohner, die mit Sensen bewaffnet waren, von der Gestapo weggebracht wurden und im Anschluss die Auflösung des Klosters folgte.

Mit der Einweihung beide Plätze konnte nun ein mehrjähriges Bauprojekt abgeschlossen werden. Das Torhaus, das zu den ältesten Gebäuden der Abtei Münsterschwarzach zählt, ist derzeit noch eingerüstet. Doch mit dem heutigen Segen kann dieses auch nur bald endlich gut werden.