Kloster in Ägypten errichtet
Nach langer und sorgfältiger Prüfung hat sich die Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien dazu entschlossen am 8. Dezember 2017 das Kloster des Hl. Benedikt in Kairo kanonisch zu errichten. In den letzten Tagen waren Abtpräses Jeremias Schröder OSB (St. Ottilien) und unser Abt Michael Reepen OSB in Kairo, um den Fortgang der Gründung zu begleiten.
Am 6. Januar hat der erste ägyptische Benediktiner, Br. Arsanio, seine zeitlichen Gelübde abgelegt. Br. Pio, der sein Noviziat wegen bürokratischer Schwierigkeiten unterbrechen musste, hat es am 20 Januar neu begonnen.
Zusammen mit zwei kenianischen Mitbrüdern – Br. Bruno und dem Gründungsoberen P. Maximilian, leben sie in Kairo, in einem gemieteten Haus im Stadtteil Moqqatam. Für die Zukunft vielleicht bedeutsamer sein wird ein Landgrundstück in der Nähe der Stadt Isamiliya, nicht weit vom Suez-Kanal. Dort werden Mangos, Orangen und Oliven angebaut, und neuerdings auch Datteln.
Die koptischen Bischöfe im Land freuen sich über das Kommen der Benediktiner. Einer sagte mit entwaffnender Schlichtheit: „Die Orthodoxen haben drei Klöster in meiner Diözese, und wir Katholiken gar nichts.“ Die Sehnsucht nach geistlichen Orten und nach echtem Gemeinschaftsleben ist groß, und fast ständig sind junge Männer im Haus, die mehr über das Klosterleben erfahren wollen.
Wie benediktinisches Klosterleben in Ägypten und unter der koptisch-katholischen Kirche genau aussehen wird, wurde bei diesem Aufenthalt immer wieder zwischen den beiden deutschen Äbten, den kenianischen Missionsbenediktinern und den jungen koptischen Mönchen intensiv besprochen. Allmählich entsteht eine eigenständige Form benediktinischen Lebens, die auf die Verhältnisse des Landes und der ägyptischen Christen abgestimmt ist.
Am 9. März wird der Patriarch in einer kleinen Feier den offiziellen Beginn des benediktinischen Klosterlebens feiern. Und dann beginnt der benediktinische Alltag in Ägypten.