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Mariä Himmelfahrt: Hoffnung auf Leben

Besondere Gäste aus der missionsbenediktinischen Welt bereicherten den Konvent beim Festgottesdienst an Mariä Himmelfahrt.

Mit einem feierlichen Pontifikalgottesdienst und ganz besonderen Gästen hat die Gemeinschaft der Mönche von Münsterschwarzach das Hochfest Mariä Himmelfahrt begangen. Hauptzelebrant war Abtpräses Jeremias Schröder OSB, der Oberste der Kongregation der Missionsbenediktiner von St.Ottilien, der eine Gruppe internationaler junger Mönche derzeit auf Exkursion zu den deutschsprachigen Klöstern begleitet.

Am Anfang des Gottesdienstes hieß er die insgesamt 14 Mönche aus Afrika, Asien und Südamerika willkommen und betonte, dass am Hochfest Mariä Himmelfahrt insbesondere die Gemeinsamkeiten herausgestellt würden.

In der Predigt formulierte P. Deocar Engelhard OSB das Fest als eine "unglaubliche Hoffnung auf Leben". Mariä Himmelfahrt zeige dass die Menschen nicht mehr verloren seien: "Wir glauben, dass Gott uns die Treue bewahrt, dass er uns kennt und vollendet." In Maria sei das bereits geschehen. Doch um das verstehen zu können, müsste die Langsamkeit entdeckt und sich öfter Zeit gelassen werden - in einer Welt, in der die Zeit rast. 

Weiter betonte P. Deocar: "Wenn es uns gelingt, aus dem Kerker der Zeitverknappung zu entrinnen, dann wird das Leben offen." Dazu müsse man aber den Mut aufbringen, sich der Endlichkeit des Lebens zu stellen. Infolgedessen würde die Todesangst verschwinden.

Diese Todesangst sei es auch, die lebensgierig macht, weil niemand etwas versäumen möchte. Sobald aber die Hoffnung auf Auferstehung, auf ewiges Leben bestimmend würde, hätte niemand auch mehr diesen Zeitdruck. "Diese Hoffnung feiern wir heute, weil es an einem Menschen bereits sichtbar wird", erklärte P. Deocar. An Maria werde das Geschenk der Zeitvermehrung sichtbar gemacht.

Von Maria sei bereits im Leben gesagt worden, dass sie sich Zeit genommen habe. Dabei sei es ihr gelungen, sich dem Gott des Lebens zu öffnen und ihm zu begegnen. Sie wäre bereit für Vollendung und Ewigkeit gewesen. 

Mariä Himmelfahrt erinnere laut P. Deocar daran, auch die eigene Zeit auszuschöpfen, zu gestalten und auf ein "Mehr" im Jenseits auszurichten: "Wir glauben, dass es mehr gibt als diese Erde und dieses Leben. Weiterleben und Vollendung bei Gott sind gewiss."

Die Fürbitten wurden in unterschiedlichen Sprachen von den Gästen aus den internationalen Klöstern gesprochen. Im Anschluss an den Gottesdienst segnete Abtpräses Jeremias die mitgebrachten Kräuter der Gläubigen. Wer keine eigenen hatte, konnte sich einen Kräuterstrauß mitnehmen, der von den Flüchtlingen, die in der Abtei Münsterschwarzach leben, am Tag zuvor gebunden wurde.

Die Tradition der Kräuterweihe geht auf die Grabesöffnung Mariens zurück. Die Jünger sollen dort Rosen und Blumen statt des Leichnams gefunden haben. Vor dem Grab verströmten die Lieblingskräuter der Gottesmutter einen wohlriechenden Duft.