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Zeitliche Profess von P. Maurus und Br. Kilian

Mit dem Eifer des Paulus sind P. Maurus und Br. Kilian einen weiteren Schritt in ihrem Klosterleben gegangen.

In einem feierlichen Konventamt haben P. Maurus Schniertshauer OSB und Br. Kilian Ohs OSB ihre Zeitliche Profess abgelegt. Vor Gott und ihren Mitbrüdern versprachen sie am Samstag Gehorsam (oboedientia), Beständigkeit (stabilitas) und den klösterlichen Lebenswandel (conversatio morum).

Der Professspruch stammt aus Psalm 27:

"Mein Herz denkt an dein Wort: "Sucht mein Angesicht!" Dein Angesicht, Herr, will ich suchen (Ps 27,8)

Abt Michael Reepen OSB verglich die beiden am Fest der Bekehrung des Apostels Paulus mit diesem. Sie hätten zwar keine solche drastische Umkehr hinter sich, würden aber den gleichen Eifer des Paulus bei der Verkündigung des Glaubens aufweisen. "Auch hier habt hier im Kloster neue Namen angenommen", so der Abt weiter.

Im Professritues wird zunächst die Urkunde durch den Kandidaten selbst verlesen. Darin verspricht er, sich auf zwei Jahre an Gemeinschaft und Kloster zu binden. Anschließend wird diese auf dem Altar untschrieben. Im Professgesang "Suscipe me Domine, sucundum eloquium tuum, et vivam. Et ne confundes me ab exspectatione mea." (Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung niemals scheitern.) geben sich die Mönche mit weit geöffneten Armen ganz in die Hände Gottes. Danach erhalten sie vom Abt ihre neuen Gewänder.

P. Maurus wurde 02.02. 1962 in Waldstetten bei Schwäbisch Gmünd geboren. Er war vor seinem Eintritt Pfarrer in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Nach seiner Priesterweihe promovierte er in Tübingen im Fach Dogmatik und war einige Jahre in der Priesterausbildung tätig.

Br. Kilian wurde am 19. 04.1986 in Prüm in der Eifel geboren. Seine Heimat in Serrig an der Saar. Er ist gelernter Bäcker. Nach Abschluss der Fachhochschulreife im Bereich Sozialwesen studierte er vor seinem Eintritt Theologie im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen.

P. Maurus ist in der Abtei Münsterschwarzach im Gästehaus und Archiv tätig. Br. Kilian absolviert derzeit eine Ausbildung zum Kranken- und Altenpfleger, bei der er auch in der Infirmerie der Abtei arbeitet. Mit der zeitlichen Profess erhalten die beiden Mönche ein längeres Skapulier, der Überwurf des Habits. Dieses verdeutlicht das "Joch Christi" unter das sie sich stellen. Ebenso bekommen sie im Professritus eine Kukulle – allerdings ohne Chorärmel, die erst bei der ewigen Profess hinzu kommen – das feierliche Gewand für den Gottesdienst. Dieses erinnert daran, dass das ganze Leben der Neuprofessen ein Gottesdienst sein soll.

Die zeitlichen Gelübde, die für zwei Jahre versprochen werden, schließen an das Noviziat an. Sie sind die Vorstufe zur Ewigen Profess, bei der sich der Mönch auf Lebenszeit an Kloster und Gemeinschaft bindet.

Der Gehorsam wird zunächst gegenüber Abt und Regel versprochen, aber auch den Mitbrüdern. Er ist nicht als willenlose Hörigkeit, sondern als uneingeschränkte Bindung an Gott zu sehen. Die Regel des heiligen Benedikt achtet die Individualität und Würde des einzelnen.

Im Gelübde der Beständigkeit bindet sich der Novize an Gemeinschaft und Kloster. Zeitweise sind Mönche der Abtei Münsterschwarzach in anderen Klöstern in der Mission eingesetzt – ihre Heimat bleibt aber in Franken.

Der klösterliche Lebenswandel umschreibt die Eigenschaften, die das Klosterleben ausmachen: Besitzlosigkeit, Gottsuche in Gebet und Schriftlesung, Ehelosigkeit, auf Gott bezogenes Leben.