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Aktuelles Fair-Handel

Fairer Knabberspaß zum EM-Endspurt

Brunhilde Käser vom Fair-Handel beschreibt im „Ruf in die Zeit“ am Beispiel von Macadamia-Nüssen den mühsamen Weg fairer Produkte vom Anbau bis zu den Regalen in Münsterschwarzach - Fernsehbeitrag von Bistums-TV

Die Fußball-Europameisterschaft geht mit den Achtelfinals am Wochenende in die heiße Runde. Spätestens jetzt sollten Sie dafür sorgen, dass Sie bei Hochspannung auf dem Bildschirm fairen Knabberspaß in Ihrer Tüte finden. Wie aufwendig es ist, fair erzeugte und gehandelte Produkte in Deutschland auf den Markt zu bringen, beschreibt Brunhilde Käser in der Klosterzeitschrift „Ruf in die Zeit“.

„Im Fair-Handel wissen wir, wie viel Handarbeit, wie viele Arbeitsschritte und welche Wegstrecken in einem Produkt stecken, das wir verkaufen. Das Beispiel Macadamia-Nüsse aus dem Kloster Sakarani in Tansania soll zeigen, warum wir gerne und ausdauernd kleine Produktionsstätten unterstützen, auch wenn der Fluss dabei oft ins Stocken gerät. Die Nüsse sind nur saisonal verfügbar, in einem Jahr mehr, im nächsten vielleicht weniger.

Unsere Macadamia-Nüsse kommen direkt per Luftfracht aus Dar Es Salaam. Der Prokurator P. Titus der Benediktiner in der tansanischen Hafenstadt kümmert um alle Papiere und den Transport. Vorher haben die Nüsse schon die Tagesreise aus dem Kloster Sakarani in den Usambarabergen zurückgelegt. Und Wochen vorher haben sie den aufwändigen Prozess der Ernte, Schälung, Trocknung, Sortierung und Verpackung durchlaufen. Von vielen fleißigen Frauenhänden von ihrer Schale befreit, größensortiert und aussortiert, die guten von den schlechten getrennt.

Warum also noch in Sakarani ernten? Von den steilen Hängen, wo die Bäume mehr Erosionsschutz als Fruchtbringer sind, mühsam ein paar wenige Tonnen zusammentragen? Die Antwort muss für uns im fairen Handel genau hier „ja“ heißen. Gerade deshalb: Die Bäume sind da, sie geben gute Frucht auf fragilem Boden und schützen die Hänge durch ihre Wurzeln. Die Ernte ist reif, sollten wir sie verkommen lassen? Das Handwerkszeug ist da, Brechwerkzeuge, eine neu gebaute Trockenhalle, die Frauen sind da und warten auf Arbeit, die Sortieranlage, Säcke, Tüten, Vakuumiergerät. Ganz bewusst treten wir dem Trend nach immer größerer Rentabilität auf Kosten der Menschen und auch auf Kosten der Natur entgegen. Wir vermarkten die überaus gesunden und wohlschmeckenden Macadamia-Nüsse weiter, solange sie die Bäume in Sakarani abwerfen.“

Den vollständigen Bericht von Brunhilde Käser finden Sie unter der Überschrift „Barmherzig handeln – Rentabilität hinterfragen“ im „Ruf in die Zeit“ vom Februar 2016.

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