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Unsere Verstorbenen

Br. Basilius Hepp OSB verstorben

Am Freitag, den 25. Februar 2022, in der zartesten Morgenstunde um 3.20 Uhr, wurde unser lieber Mitbruder Br. Basilius (Willibald) Hepp OSB aus dem hiesigen ins andere Leben genommen.

Vier, immer stiller und innerlicher werdende Jahre bereiteten ihn auf diesen Heimgang vor. Im Sarg aufgebahrt, liegt er mit einem geradezu jungen, lichten Gesicht.

Br. Basilius kam am 17. November 1929 in Hösbach zur Welt. Seine Eltern, Alois Hepp und Anna, geb. Dorn, gaben ihm den Missionar Willibald als Taufnamen. Zwei Brüder und zwei Schwestern wuchsen

mit ihm zusammen auf. Den größten Teil seiner schulischen und beruflichen Ausbildung (1936–1944 Volksschule, 1944–1947 Lehrjahre und Berufsschule) mußte er in den Kriegsjahren durchstehen.

Br. Basilius begann seine Lehrzeit bei der fliegertechnischen Luftfahrtindustrie in Berlin-Marien­dorf. Dort erlebte er den Zusammenbruch des 3. Reiches. Am 15. August 1945 wurde seine Ausbildung von den Aschaffenburger Zellstoffwerken AG übernommen. Mit fertigem Gesellenbrief als Elektroinstallateur trat Willibald am 5. September 1947 in die Abtei ein. Das Postulat begann am 5. Oktober des gleichen Jahres. Abt Burkard gab ihm am 7. Oktober 1948 Habit und Klosternamen „unseres Vaters Basilius“ (RB 73,5). Dieser für Verlässlichkeit stehende Name hat sich als passend zum langen Leben unseres Br. Basilius gezeigt. Am 14. Oktober 1949 legte er die Zeitlichen Gelübde ab, am 26. Oktober 1952 die Feierlichen.

Fünfzig Jahre lang versah er den Dienst in unserer Elektrowerkstatt, erst als Geselle (1947–1958) und schließlich vierzig Jahre davon als Werkstattmeister (1958–1997). In den Jahren 1955–58 wurde zusätzlich noch eine Mitarbeit und Ausbildung in der Verwaltung eingeschoben, die als Teilzeit wahrgenommen werden mußte.

Die unvollständige Auflistung kann nur andeuten, was sich hinter dem Zeitmaß verbirgt: Tag- und Nachtbereitschaft für Strom und Wasserturbine, alle sein Handwerk betreffende Planung und Durchführung der Neubauten von Gymnasium und Internat, Gästehaus, Druckerei, Küchenbau und Kirchenrenovation.

Bei all dem war Br. Basilius kompetenter und kämpferischer Fachmann. Von 1959–1980 führte er als zweiter Kommandant unsere Klosterfeuerwehr. Dass er ab 1976 auch der Sicherheitsbeauftrage für alle Abteibereiche war, rechtfertigt seinen warnenden und mahnenden Zeigefinger. Mit diesem hat er uns mal ernst, mal ironisch erzogen. In seinem ganzen Wirken kam immer sein Wesen der Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit durch. Wenn er auf der Theaterbühne die unzähligen Aufführungen des Schultheaters technisch begleitete, zeigte sich sein weites Herz für die Jugend und die Anliegen der Schule. Ein solcher Lehrmeister war er auch seinen zahlreichen Lehrlingen.

Im Pensionsalter angelangt, übergab Br. Basilius seine gesamte Verantwortung in Sachen Elektro, Stromerzeugung und Turbine, sowie Sicherheitsaufsicht und Planungen einem jüngeren Mitarbeiter, der ihm als Meister folgte. Doch Br. Basilius verfolgte jetzt ein anderes Herzensanliegen und wechselte in die Bibliothek. Dorthin zog ihn sein reiches Wissen über Ordensgeschichte schon immer. Bis zum Jahr 2018 versah er den alltäglichen Betrieb.

Jetzt folgte der Wechsel ins „betreute Wohnen“. Br. Basilius fühlte sich bei den Pflegerinnen und Pflegern, bei den Mitbrüdern, die ihn besonders betreuten, sehr gut aufgehoben und er war in sich gut aufgehoben.

Ein reiches und vielseitiges Leben als Ordensbruder ging jetzt zu Ende, ein Leben, das unser Haus sehr prägte.

Wir tragen Bruder Basilius am Montag, den 28. Februar 2022 um 15.00 Uhr zu Grabe. Die Beisetzung kann leider nur im kleinsten Kreis stattfinden, da zur Zeit eine große Anzahl des Konventes an Corona erkrankt ist.

Sobald es die Umstände zulassen, werden wir im gemeinsamen Gottesdienst und mit allen Freunden und Bekannten von Br. Basilius sein reiches Leben in der Eucharistie Gott dankend anheim geben.

Münsterschwarzach, 28. Februar 2022

 Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach

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