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Unsere Verstorbenen

Br. Edmar Schäfer OSB verstorben

Gott der Herr rief unseren lieben Mitbruder Br. Edmar Schäfer OSB nach einem erfüllten Ordensleben zu sich in die ewige Herrlichkeit.

„Nun entlässt Du, o Herr, Deinen Knecht in Frieden“, ist am 2. Februar 2021 früh 4.50 Uhr zum persönlichen Gebet für unseren lieben Mitbruder Br. Edmar (Alwin) Schäfer OSB geworden.

Sein Lebensweg und Lebenswerk ist ganz nahtlos mit unserer Abtei verwoben, so wundert es auch nicht, dass Br. Edmar zu den bekanntesten Namen von Münsterschwarzach zählte. Am 31. Juli 1942 kam er in Obergeiersnest in der Rhön als 12. Kind seiner Eltern zur Welt. Der Vater Anton und die Mutter Wilhelmine betrieben eine Landwirtschaft. Nach der Volksschulzeit und einem Jahr Landwirtschaftliche Berufsschule trat Alwin Schäfer am 1. März 1957 in unser Brüderseminar St. Placidus ein. Bei Br. Cletus erlernte er das Schmiedehandwerk. Nach der Gesellenprüfung erfolgte am 6. September 1959 der Schritt ins Postulat. Am 15. September 1960 war die Noviziatsaufnahme mit der Übergabe des Klosternamens Br. Edmar.

Auf die erste Ausbildung folgte die Lehre als Installateur und Spengler von September 1961–63, die am 13. August 1963 mit der Gesellenprüfung endete. Parallel zu diesen Schritten geschah die Einführung in den klösterlichen Weg mit der Zeitlichen Profess am 21. September 1961 und schließlich am 10. September 1967 die Ewige Profess. Zwei Monate davor erwarb Br. Edmar den Meistertitel als Gas- und Wasserinstallateur.

So ausgerüstet mit reichem Fachwissen, das er ständig erweiterte, und begabt mit einer unaufgeregten Gewissenhaftigkeit leitete Br. Edmar seit 1970 diese Fachbereiche. Ab 1973 übernahm er die Verantwortung für die gesamte Heizungsanlage. Die Kohle wurde abgelöst vom Heizöl und inzwischen zu 100 % von nachwachsenden Rohstoffen im Betrieb der Biogasanlage und der Holzhackschnitzel-Heizung. Br. Edmar wurde zum oft konsultierten Fachmann und auch Prediger einer umweltfreundlichen Schöpfungsfürsorge. Seine Begeisterung dafür sprang bei Gästeführungen und Schulklassenbesuchen auf die Zuhörer über.

Als ob das nicht alles schon ein Berufsleben ausfüllen könnte, wuchs Br. Edmar seit 1961 in den Dienst der freiwilligen Feuerwehr so sehr hinein, dass er von 1980 bis 2005 der Kommandant der Kloster-Feuerwehr und schließlich der Stützpunkt-Feuerwehr des Landkreises Kitzingen war. Sein Dienst wurde von Gemeinde und Landkreis mit hohen Auszeichnungen geehrt.

Ein gutes Bild seiner geistlichen und charakterlichen Haltung mag der tägliche Rundgang gewesen sein. Mit kraftvollem, ruhigem Schritt ging er zu den wichtigen Schaltorten der Technik. Alles was Wasser und Feuer betraf, hat Br. Edmar bis 2017 umsichtig betreut. In Paniksituationen beruhigte er sich und andere mit immer wieder den gleichen Worten: „Das kann an und für sich gar nicht sein!“.

Was er an schrecklichen Bildern aus den Rettungseinsätzen zu verarbeiten hatte, davon sprach er wenig. Unerschöpflich konnte er Sprüche und Anekdoten aus dem Klosteralltag erzählen. Das zeigte, wie sehr er mit dem Leben und Fühlen der Mitbrüder verbunden war. Dazu passte auch sein Hobby als Hausfotograf.

Mit der missionarischen Ausrichtung von Münsterschwarzach war Br. Edmar vielfach durch die berufliche Arbeit verbunden. Seine Fachbereiche vermittelten unzählige Bestellungen nach Afrika. 1985 durfte er für zwei Monate Tanzania kennernlernen und 1989 die Arbeit der Mitbrüder in Südafrika. So wusste er auch, wem die unzähligen Wochenendaktionen an Kleidersammlungen zu Gute kamen.

Seit sich Br. Edmar aus den beruflichen Aufgaben zurückzog, weil auch verschiedenste Krankheiten ihn sehr ausbremsten, wurde er stiller und stiller. Ende 2020 wechselte er in die Infirmerie. Ein kurzer Krankenhausaufenthalt bestätigte nur den weiteren Kräfterückgang. Still, wie ein Feuer verglüht, ist er von Mitbrüdern umringt in das Heil hinein weggegangen, welches das Simeongebet ihm versprochen hat.

Am Freitag, den 5. Februar 2021 um 14.00 Uhr danken wir für sein reiches Ordensleben aus Gebet und Arbeit. Danach bestatten wir Br. Edmar auf dem Klosterfriedhof.

Münsterschwarzach, 4. Februar 2021

Abt Michael und Konvent von Münsterschwarzach

 

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