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Aktuelles Mission

„Alle haben Angst, dass neue Fluten kommen“

Unwetter-Katastrophe in Peru – Unsere Partner vor Ort helfen schwer betroffenen Menschen, obwohl sie selbst von Überschwemmungen bedroht sind – Abtei gibt 20 000 Euro als Soforthilfe

Es sind bestürzende Bilder, die uns in den letzten Tagen aus Peru erreicht haben. Sintflutartige Niederschläge haben in weiten Teilen des Landes für Chaos gesorgt. In der Millionenstadt Lima traten die Flüsse über die Ufer. Mindestens 75 Menschen haben ihr Leben verloren, die Regierung hat den Notstand ausgerufen. Bruder Stephan Veith OSB: „Jetzt heißt es, schnell den Menschen zu helfen“. Denn eine Ende der Regenfälle ist nicht abzusehen und das Ausmaß der Zerstörungen ist schon jetzt gewaltig.

Ein erster Hilferuf kam am Wochenende von unseren Partnern in Peru. Jano Vasquez-Kellhammer wohnt in Lima und hat die Katastrophe hautnah miterlebt. Er berichtet, dass in der Stadt durch Überschwemmungen über 5000 Gebäude vernichtet wurden, landesweit sind es nach derzeitigem Stand über 180.000 Häuser zumindest teilweise zerstört, fast 800.000 Menschen wurden Opfer von Schlammlawinen und Überschwemmungen. In 72 Stunden sind über 37 Schlammlawinen in den Bergen entstanden und bis zur Küste gelangt.

„So heftige Regenfälle und Überschwemmungen haben wir in Peru noch nie erlebt“, schreibt Vasquez-Kellhammer. „Momentan ist die Situation sehr chaotisch, mehrere Dörfer, Straßen und einige Stadtteile von Lima sind komplett überschwemmt.“ Aufgrund der katastrophalen Verhältnisse hat er mit seiner Frau in Lurin Zuflucht gesucht, wo seine Eltern leben, doch auch dort sind sie vor den Fluten nicht sicher. Er berichtet: „Zehn Kilometer von uns entfernt hat gestern eine große Schlammlawine mehrere Dörfer zerstört. Auch wir haben eine Warnung bekommen und viele sind geflüchtet. Wir haben die wichtigsten Sachen in höhere Bereiche gebracht, falls das Wasser kommt. Bei uns geht direkt eine Strasse vorbei, die vor Jahrhunderten einmal der Durchgang eines Flusses war, daher sind wir sehr angespannt. Alle haben Angst, dass neue Fluten kommen.“

Ein großes Problem ist die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Selbst in der Hauptstadt Lima gibt nur wenige öffentliche Ausgabeplätze für Wasser und es sind bereits mehrere Tumulte entstanden, berichtet Vasquez-Kellhammer. „Ich bin froh, dass ich heute es geschafft habe, zwei Flaschen Wasser zu ergattern. Wie es morgen aussieht, weiß ich nicht.“

Gerade im besonders schlimm betroffenen Norden werden für die nächsten Tage weitere Regenfälle erwartet. Die Familie Vasquez arbeitet dort mit Handwerkern in verschiedenen Dörfern zusammen. Gerade erst wurden dort kleine Keramikwerkstätten neu aufgebaut und sollten über den Fairen Handel Aufträge erhalten. Trotz der eigenen Probleme versuchen sie, Hilfe für diese Menschen etwa in der kleinen Stadt Chulucanas zu organisieren. „Mehrere Familien haben dort alles verloren“, schreibt er. „Es fehlt einfach an allem. Wir stellen gerade eine Liste mit den Sachen zusammen, die die Menschen jetzt am nötigsten brauchen“. Wie die Hilfe dort hingelangen kann, weiß er noch nicht. Momentan gibt es nur den Luftweg, aber er und sein Familie prüfen alle Optionen. 

Trotz der widrigen Umstände ist Vasquez-Kellhammer weiter zuversichtlich: „Wir haben momentan kein Wasser, aber noch Strom und irgendwie geht es weiter.“ Damit es weiter gehen kann, ist auch finanzielle Hilfe nötig. Deshalb hat die Abtei Münsterschwarzach für die betroffenen Menschen in Peru als Soforthilfe einen Betrag von 20 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Wenn auch Sie den Menschen in Peru helfen wollen, überweisen Sie bitte Ihre Spende auf das Konto der Missionsbenediktiner von Münsterschwarzach unter dem Stichwort "Katastrophenhilfe Peru“