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Aktuelles Mission

Das Kloster Tororo/Uganda wächst!

Missionsnachricht – Das Priorat Tororo ist ein noch junges, kleines Kloster – und hat doch schon vielfältige Aufgaben: Aus- und Fortbildung, Krankenversorgung, soziale Unterstützung. Die Mönche können durch ihre Arbeit für sich selber sorgen. Br. Ansgar hat das Kloster besucht - und diesen Bericht mitgebracht.

Das Kloster Tororo ist das einzige Benediktinerkloster Ugandas. Es wurde 1984 gegründet und liegt im Osten Ugandas, unweit der Grenze nach Kenia. Das Kloster ist ein abhängiges Priorat und dem Abtpräses unterstellt. 20 Mönche gehören zum Kloster und dazu Novizen und Postulanten. Es verfügt über ein großes zusammenhängendes Grundstück. Im Kernbereich wurde erst vor sechs Jahren ein Gemeinschaftsgebäude errichtet. In der Nähe befindet sich die frühere Anlage, die aus einzelnen Rundhäusern besteht. Diese Anlage hat sich zum Leben für eine Klostergemeinschaft nicht bewährt. Daher wurden die Gebäude saniert und zu einem Tagungszentrum umgewandelt. Die Gäste haben schöne Zimmer, und die ehemaligen Gemeinschaftsräume werden als Seminarräume für Tagungen und Vorträge genutzt. Einige näher am jetzigen Kloster gelegeneHäuser dienen der Unterbringung von Postulanten und Novizen. Zum Chorgebet kommen alle in der Hauskapelle zusammen. Eine eigene Klosterkirche existiert allerdings noch nicht.

Handwerkerschule für 300 Jugendliche

Das Priorat ist zwar klein, unterhält aber zahlreiche Einrichtungen. Das Tagungszentrum wurde bereits erwähnt. Hinzu kommt eine große Handwerkerschule für über 300 Schülerinnen und Schüler. Es werden Ausbildungen im Kfz-Handwerk, in Schreinerei, Metallarbeit, Bauhandwerk, Landwirtschaft und Viehzucht angeboten. Dazu wurden in den letzten fünf Jahren ein Speiseraum, zwei Internate und eine neue Wasserversorgung eingerichtet. Zur Schule gehören auch entsprechend Handwerksbetriebe, die sowohl produzieren als auch praktische Ausbildung anbieten. Das Kloster hat auch einen landwirtschaftlichen Betrieb, in dem Viehwirtschaft betrieben wird. Zusätzlich werden auch Bäume angepflanzt, die wertvolle Nutzhölzer erzeugen.

Die größte Einrichtung ist die Augenklinik. Sie bietet umfassenden Service für alle Augenkrankheiten an. Im Jahr 2017 wurden 15.000 Augenkranke behandelt. Es konnten mit Spendergeldern aus Münsterschwarzach auch wertvolle neue Geräte angeschafft werden. So kann auf sehr hohem Niveau gearbeitet werden. Die Chefärztin widmet sich vor allem angeborenen Augenkrankheiten bei Kindern. An die Augenklinik ist auch eine kleine Ambulanz angeschlossen, in der allgemeine Krankheiten behandelt werden. Diese kleine Klinik bedarf dringend einer besseren Ausstattung. Für diese Aktivitäten zugunsten der dortigen Bevölkerung sind die Benediktiner nach wie vor auf Unterstützung aus Europa angewiesen.

Menschen mit Behinderungen im Blick

Die Klinik kümmert sich besonders auch um Menschen mit Behinderungen. Körperliche und psychische Beeinträchtigungen sind in Ostafrika nicht selten mit einem Stigma belegt – wie in Deutschland vor nicht allzu langer Zeit auch. Umso wichtiger ist es, diese Menschen im Blick zu haben und in die Gemeinschaft zu integrieren. Hierzu gehört auch eine entsprechende medizinische Versorgung. In den Dörfern wird daher bewusst auch nach Menschen mit Behinderungen Ausschau gehalten, um ihnen eine entsprechende Behandlung zukommen zu lassen. Es handelt sich meist um Kinder mit Lippenspalte, Klumpfuß oder Wasserkopf.

Seit kurzem hilft das Kloster auch armen Familien, die ihr Land verloren haben oder vor dem Bürgerkrieg im Norden des Landes geflohen sind. Diese Familien bekommen ein Stück Land zum Anbau zur Verfügung gestellt. Die Kinder bekommen Schulgeld und Extranahrung. Dieses Projekt liegt Prior Fidelis besonders am Herzen. 

Die Gemeinschaft von Tororo hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stabilisiert und es treten viele junge Menschen ein. Im Jahr 2020 soll das Kloster dann unabhängig werden. Die vielfältigen Kontakte sowie die Unterstützung für Krankenhaus und Schulen müssen dabei unbedingt erhalten bleiben!