Hier setzte er sein künstlerisches Wirken neben seiner Lehrtätigkeit am klostereigenen Gymnasium (dem heutigen Egbert-Gymnasium) fort. Seine Werke finden sich teilweise bis heute. Sein erstes Werk war die Gestaltung der Seminarkapelle, die zum neuen Schuljahr 1950 fertig wurde. 1952 entwarf P. Alwin gemeinsam mit P. Urban den heutigen Kapitelsaal, bis dato gab es seit der Wiederbegründung 1913 keinen. Eine besondere Stellung nimmt dabei das Christusbild ein, das über dem Sitz des Abtes zu sehen ist. P. Meinrad Dufner beschreibt es folgendermaßen:
»Hinter der Lehne des Abtstuhles zeigt der Kreis den Erdball. Ständig schwebt oder steigt der Wiederkommende darauf herunter. Alwin hat IHN in einer leichten, schwebenden, aber auch herrschaftlich kraftvollen Bewegung dargestellt. Christus zeigt das offene Buch, es kann das Evangelium sein, es kann auch das von IHM geöffnete Buch der Apokalypse sein. Denn nach dessen Öffnung ist Endzeit. Die rechte Hand erhebt Christus in einer Gebärde des Redners. Er ruft etwas wie ›Hier bin ich‹ oder ›Ich komme‹ oder ›Schaut her‹.
Und ER schaut immer auf uns. Durch die mittig gesetzte Pupille blickt Christus zu jedem Platz des Saales ganz individuell. Zu allen gleichzeitig und gleichwertig. Sein Antlitz ist ruhige Präsenz. Er ist nicht stürmisch, nicht leidend, nicht theatralisch, wie IHN das Barock wohl gezeigt hätte, sondern in ruhiger Majestas. Um den Kopf die Mandorla aus Licht. Durch die ganze Gestalt zieht sich die Gebärde des Kreuzes in der Form des Tau oder T, wie wir es auch vom Hochaltarbild der Kirche kennen. ER ist der erhöhte Christus geworden durch seine Hingabe am Kreuz, auch die Wundmale sind als ›vernarbte Segenszeichen‹ da; somit ist es auch ein Bild zu dem Satz der Regel: ›Wenn wir an den Leiden Christi in Geduld teilnehmen, werden wir auch an seiner Herrlichkeit Anteil haben.‹ Die schwebende Gestalt ist ihrerseits umgeben vom sich fortwährend bewegenden Weltall. Das Bild mag daher auch als starke Glaubensgewissheit gedeutet werden: In aller Bewegung der Zeit, Christus ist Anfang und Ende, Halt und Heil, ER, der war und ist und ständig im Kommen ist, uns entgegen.«