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Aktuelles Mission

Den Menschen wieder Würde geben - Der neue Ruf ist da

Gefängnisseelsorge in Digos/Phillipinen

Soeben ist der neue Ruf in die Zeit, die Missionszeitschrift der Abtei Münsterschwarzach erschienen. Darin berichten unsere Missionare vor Ort vom Klosterleben auf den Philippinen. Diesmal ist das Leitthema das Kloster in Digos, das sein 25jähriges Jubiläum feiert. Einen Artikelauszug zur Gefängnisseelsorge finden Sie vorab hier. Wenn Sie wünschen, senden wir ihnen regelmäßig den neuen Ruf kostenlos per Post nach Hause.

Hilfe für Strafgefangene (von Br. Pachomius Rios OSB)

Vielleicht haben Sie schon einmal etwas über die Gefängnisse auf den Philippinen gelesen. Viele sind wahrhaftige Horroreinrichtungen und die Gefangenen sind höchst bedauernswerte Geschöpfe. Der Staat bringt das Geld und wohl auch das nötige Interesse für den Strafvollzug nicht auf. Zum einen sind die meisten Anstalten hoffnungslos überfüllt. Im Stadtgefängnis von Digos leben in einem Raum von 20 bis 25 Quadratmetern 30 Gefangene und mehr. Zum anderen bekommen die Häftlinge oft nicht genug zu essen. Außerdem gibt es für die Insassen kaum Möglichkeiten zur Rehabilitation.
Die meist noch jungen Leute können sich nicht betätigen und menschlich nicht entwickeln, sondern vegetieren einfach dahin. Diese Aufzählung der Missstände ist bei weitem nicht vollständig. Unser Kloster hat keine offizielle pastorale Verpflichtung im Gefängnis von Digos. Es gehört zu einer der beiden Stadtpfarreien. Im Jahr 2006 haben Maristenpatres die Seelsorge übernommen. Doch schon vor vielen Jahren wurde Abt Odo immer wieder gebeten, in dringenden Notlagen zu helfen, wenn beispielsweise die Reislieferungen nicht rechtzeitig eingetroffen waren und die Gefangenen nichts zu essen hatten. Seit 1998 liefert der Direktor unserer Clinic, Br. Bernhard, einmal im Monat Medikamente ins Gefängnis. Außerdem bietet er bei bestimmten Gelegenheiten mit seinem Personal „freie Clinic“ für die Gefangenen an.
P. Vianney machte sich lange Zeit Gedanken, wie man „mehr Leben“ ins Gefängnis von Digos bringen könnte. Im Jahr 1999 entwarf er den Plan für ein einfaches Mehrzweckgebäude. Es sollte drei Teile haben: Den mittleren Raum hatte er als Kapelle, aber auch für Unterricht gedacht. Auf der linken Seite wollte er kleine Bibliothek einrichten mit Material zum Lesen und Schreiben. Hier sollten auch Gefangene an der Messe und am Unterricht teilnehmen können, wenn in der Kapelle kein Platz mehr war. Die rechte Seite sollte eine offene Halle für Handwerksarbeiten sein, als Atelier zum Handwerken und dergleichen.
P. Vianney konnte seinen Plan nur langsam ausführen mit Hilfe unserer Gemeinschaft und mit Geldern, die er von Wohltätern bekam. Am Weißen Sonntag 2004 segnete er schließlich selber das Gebäude und weihte es der „Göttlichen Barmherzigkeit“. Wir tun das natürlich aus christlicher Nächstenliebe und im Namen der sozialen Gerechtigkeit und möchten den straffällig Gewordenen helfen, ihr Leben neu zu gestalten und ihre menschliche Würde wieder zu gewinnen.