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Einblicke in Partnerklöster und Diözesen in Tansania - Teil 3

Vier Wochen Tansania: die letzten Stationen der Reise von Missionsprokurator Br. Abraham Sauer OSB.

Von Peramiho fuhr Br. Abraham weiter nach Hanga, etwa 60 Kilometer von Peramiho entfernt. Zu Beginn der Missionszeit Anfang des 20. Jahrhunderts war noch nicht klar, inwiefern auch Einheimische in der Klöster eintreten werden, erzählt Br. Abraham. Als dann die ersten Interessenten kamen, wurde Hanga als eigenes Kloster gegründet und über die Jahre hat sich eine ganz eigene Form von benediktinischem Leben entwickelt. Inzwischen ist Hanga Mutterkloster von anderen Klöstern. „Dort passiert heute sehr viel in der Bildungsarbeit, viele Schulen, unter anderem ein Internat. Als Br. Julian zum Missionseinsatz dort war, hat er ein Musikprojekt in Leben gerufen, wo junge Menschen Streichinstrumente lernen können.“ Ein Erfolgsprojekt – bis heute.

Zudem hat Hanga, wie die anderen Klöster auch, eine Farm und ein health center. Auch wird derzeit eine Kirche gebaut. Beeindruckt hat Br. Abraham die Zusammenarbeit der Mönche bei diesem Bauprojekt. Nach zwei Tagen ging es wieder zurück nach Peramiho und von dort aus über Mbeya in den Nordwesten Tansanias. Auf dem Weg besichtigte Br. Abraham die Pfarrei Laela, eine ehemalige Leprastation, wo heute ein kleines Haus für angehende Seminaristen steht.

Unterwegs fiel Br. Abraham der viele Verkehr, vor allem von LKW, auf. Viele LKW seien über zehn Stunden unterwegs ins Landesinnere, wo Kohle gefördert werde. Diese werde verschifft oder eben zur Elektrizitätsgewinnung verbrannt. Die Energiekrise sei in den afrikanischen Ländern ebenfalls spürbar, Energie ein wichtiges Thema.

Ordenstag in Sumbawanga

Sumbawanga und Mvimwa

Die nächste Station war für Br. Abraham Sumbawanga, wo er den dortigen Bischof Beatus Christian Urassa traf, der in diesem Jahr auch zum Weltmissionssonntag kommen wird. Mehrere Schulen standen auf dem weiteren Besuchsplan. „Da bin ich sehr, sehr herzlich begrüßt worden“, erzählt er. Insgesamt drei Tage verbrachte der Missionsprokurator beim Bischof. Von Kulturprogramm über einen Ordenstag bei den SOLQA Sisters in Sumbawanga bis hin zu einem Besuch eines Seniorenheims für Priester bekam Br. Abraham dort einen kleinen Einblick in die diözesanen Strukturen.

Schließlich stand schon der letzte Teil der Reise an: die Weiterfahrt in die Abtei Mvimwa, ebenfalls eine Gründung von Hanga. Die Abtei Mvimwa liegt ziemlich weit ab von allem, erzählt Br. Abraham. In der Stadt Sumbawanga habe das Kloster aber eine Schule, in der Lehrer ausgebildet werden und einige andere Projekte wie eine Pfarrei und eine Schule für Kinder. „Mvimwa selbst war noch einmal eine ganz andere Erfahrung und für mich besonders sehenswert“, meint Br. Abraham. In der Abtei gibt es außer der Farm, den Werkstätten und einem health center nichts weiter. Die dortige Kirche wurde erst 2021 geweiht und hat den Tabernakel aus der Gold- und Silberschmiede aus Münsterschwarzach.

Die Mönche dort seien für ihn sehr überzeugend, wie nah sie an den Menschen sind. „Sie wissen, was sie für die Menschen, die in diesen sehr armen Bereich Tansanias leben, tun können. Ich war einmal nachts mit dem dortigen Abt zu Krankensalbung in den Hütten unterwegs. Das hat mich sehr berührt.“ Dort zeige sich, so Br. Abraham, wofür die Schulen und die Investition in Bildung in den Nachbardörfern schließlich perspektivisch da seien: die Lebenssituation der Menschen langfristig zu verändern. Auf dem Rückweg gab es noch einige Zwischenstationen zur Besichtigung von Schulen und Kindergärten, bevor es am Ende zurück nach Dar es Salaam ging.

Vier Abteien, vier Bischöfe, zahlreiche Begegnungen und Projekte – alles hat Br. Abraham trotz vierwöchigem Programm bei weitem nicht gesehen, sagt er selbst. Aber der Grundstock an persönlichen Kontakten und Eindrücken für seine zukünftige Arbeit als Missionsprokurator sei nun da. „Allein etwa das Wissen darüber, wie Schulen in Tansania funktionieren, weil ich es selbst gesehen habe, hilft.“

Und das, worauf sich Br. Abraham am meisten bei seinem Antritt als Missionsprokurator Mitte 2022 gefreut hatte, hat diese Reise voll erfüllt: viele Begegnungen, viele andere Menschen und andere Länder kennen lernen.