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Aktuelles Mission

Nachhaltig und sinnvoll muss es sein

Missionsprokuratoren aus Deutschland, Österreich. der Schweiz und Korea beschließen Projekte für die kommenden Monate

Für Mädcheninternat in Mvimwa: 11.500 Euro; Sozialkredite in Ndanda: 7.000 Euro; Wasserprojekt Chemchem-Schule: 8.700 Euro ... Drei Tage lang haben die Missionsverantwortlichen der Benediktinerabteien aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und erstmals aus Korea in der Abtei St. Otmarsberg neue Projekte geprüft, begutachtet – und beschlossen.

In 22 Fällen hatten die zwölf Missionsprokuratoren im schweizerischen Uznach zu entscheiden: Ist das Projekt wichtig? Ist es entscheidungsreif? Hat es Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung? Das reichte vom Neubau eines Exerzitienhauses in Digos/Philippinen für 320.000 Euro bis zu 8.600 Euro für Lernmittel für die Berufsschule in Mvimwa/Tansania. „Nicht alles, was schön wäre, ist auch finanzierbar“, betont Br. Stephan Veith, der für Münsterschwarzach an der Tagung teilgenommen hat. Die Verantwortlichen müssen mit ihren Sammelgeldern haushalten.

Br. Ansgar Stüfe (St. Ottilien) stellt als Prokurator der gesamten Kongregation der Missionsbenediktiner jedes Projekt einzeln vor, wie es von Partnerklöstern und Gemeinschaften eingereicht worden war. Auf der Grundlage seiner Einschätzungen, ergänzt durch die Erfahrungen der anwesenden Ordensleute, wurde dann Antrag für Antrag beschlossen: „Uznach gibt 20.000, Königsmünster 10.000, Münsterschwarzach ist mit ebenfalls 20.000 dabei ...“ So schildert es Br. Stephan. Da gibt es „attraktive Projekte“, wie er berichtet: „Die Aktion Moskitonetze zum Beispiel, wo mit einfachsten Mitteln die Kindersterblichkeit an Malaria in Afrika in kurzer Zeit um 50 Prozent verringert werden konnte.“ Und es gibt schwierige: Große Beträge für Renovierungen von Einrichtungen, bei denen unklar ist, ob sie auf Dauer bestehen können. „Da müssen wir auch ablehnen, wenn Pläne nicht Hand und Fuß haben.“

Die Abteien Deutschlands, Österreichs und der Schweiz bilden die „europäische Region“ der Missionsbenediktiner. Mittlerweile wurde das Gremium erweitert: Auch das Kloster Waegwan in Südkorea entsendet seinen Missionsprokurator. „Das finde ich genial“, sagt Br. Stephan Veith, „dass ein Kloster heute in Afrika Projekte unterstützt, das vor gar nicht langer Zeit selber noch auf Unterstützung angewiesen war.“ Geplant ist, künftig auch die Abteien in Afrika, Asien oder Lateinamerika in dem Gremium zu versammeln. Denn: „Mission heißt ja nicht nur: Geld geben an die Armen. Sondern: Glauben verbreiten, sich solidarisch unterstützen. Da sind alle dabei.“

Bemerkenswert ist ein Projekt, das noch als Zukunftsvision vorgestellt wurde: Die Missionsbenediktiner planen eine Neugründung in Kairo. Ein kenianischer Mitbruder hatte in Ägypten Islamwissenschaften studiert und einen Kreis gefunden, der an benediktinischer Lebensführung interessiert ist. Br. Ansgar Stüfe legte den Missionsprokuratoren dieses Anliegen ans Herz: Zu überlegen, wie dieser Plan für die Fortführung christlichen Lebens in Ägypten und die Förderung des interreligiösen Dialogs künftig unterstützt werden kann.