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Aktuelles Mission

Neuer „Ruf in die Zeit“: Freude an der Vielfalt

Klosterzeitschrift – „Unser Leben ist bunt“, schreibt P. Anselm Grün OSB im neuen „Ruf in die Zeit“ mit dem Schwerpunktthema „Farben“. Farben sind weit mehr als unterschiedliche Wellenlängen des Lichts. Das wird in unterschiedlichen Beiträgen des Magazins der Missionsbenediktiner von Münsterschwarzach deutlich. Sie zeigen uns das volle Spektrum des Lebens, des Glaubens, der Kirche– und bewahren uns damit vor Eintönigkeit.

„Man kann das Bild der Kirche nicht nur mit einer Farbe malen!“ Darauf hat der frühere Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher (1923-2013) vor Jahren in einer Schrift hingewiesen. Er wehrt sich dort gegen Schwarzmalerei ebenso wie gegen Schönfärberei. Nur wer alle Farben übereinanderlegt, erhält ein wahres Bild der Gemeinschaft der Gläubigen. Stechers Mahnung wird im neuen „Ruf“ in unterschiedlichen Facetten vermittelt.

Da ist ein Porträt des 87-jährigen Maler-Paters Polykarp Uehlein OSB, der seit 50 Jahren Kirchen in Afrika künstlerisch gestaltet. Farben geben ihm die Möglichkeit, „die ganze biblische Geschichte“ zu zeigen. Nicht wie Fotografien, denn „Farbe ist ja immer Ausdruck von etwas!“ Da können Gesichter auch grün sein oder blau. Oder er malt 100 Quadratmeter Rot an eine Altarwand und löst damit beim Betrachter eine Gotteserkenntnis aus.

Wie Dunkel und Licht zusammenhängen, in den Tiefen des Weltalls ebenso wie in der Erfahrung der Geburt eines jeden Menschen, das beschreibt P. Elmar Salmann OSB in einer „Tiefenahnung“. Die Brechung des weißen Lichts in alle Farben ermöglicht uns die differenzierte Wahrnehmung der Wirklichkeit. Sei es in den liturgischen Gewändern, in der politischen Parteienskala, in der Psychologie. Am Ende ist für P. Elmar die „farbige Buntheit der Welt Hoffnungszeichen der Erfüllung unseres Lebens“ in Christus, der Sonne der Gerechtigkeit.

Ganz praktische Erfahrungen mit Vielfarbigkeit beschreiben Missionarinnen und Missionare aus aller Welt. Spielt die Hautfarbe im Umgang miteinander eine Rolle? Pfarrer Jean Lukombo aus dem Kongo hat für seine Promotion jahrelang in Deutschland gelebt und viel Positives erfahren – „solange alles in Ordnung ist ...“ Gerade in einer Großstadtpfarrei hat er aber auch manche Diskriminierung erlebt. „Hat das mit meiner Hautfarbe zu tun oder nur mit meiner Person?“, fragt er.

Weitere Beiträge befassen sich mit Benedict Press, der klostereigenen Druckerei, die gerade nach EMAS zertifiziert wurde: Ein Gütesiegel für Nachhaltigkeit. Der Steyler Pater Martin Welling vom China-Zentrum beschreibt die Lage des Glaubens in dem asiatischen Riesenreich, im Nachklang zum Weltmissionssonntag, der 2018 China als Schwerpunktland hatte. Dazu gibt auch P. Norbert Du OSB aus China im Interview Auskunft.

Sozialprojekt Tororo

Über ein groß angelegtes Hilfsprojekt für arme Familien in Tororo informiert ein Hintergrundbericht aus Uganda. Auf dem Gelände des dortigen Benediktinerklosters leben arme Familien, die vor dem Bürgerkrieg im Norden des Landes geflohen sind und ihre Existenzgrundlage verloren haben. Die dortigen Mönche sind nun dabei, Einrichtungen für die Inlands-Flüchtlinge aufzubauen. Das reicht von der einfachen Unterkunft über medizinische Versorgung bis zum Schulunterricht für die Kinder. All das organisieren die Benediktiner vor Ort. Für die Sachleistungen sind sie aber auf auswärtige Unterstützung angewiesen. Prior P. Fidelis schildert in dem Beitrag, wie Hilfe für das Sozialprojekt aussehen kann.

Von Joachim Rogosch