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Br. Wolfgang legt feierliche Profess ab

"Mit Bedacht und Liebe" - Br. Wolfgang bindet sich auf Lebenszeit an die Abtei Münsterschwarzach.

In einem Pontifikalgottdienst hat Br. Wolfgang Sigler OSB seine Feierliche Profess abgelegt und sich auf Lebenszeit an die Gemeinschaft und das Kloster in Münsterschwarzach gebunden. Vor Abt Michael Reepen und dem Mönchskonvent versprach er am Samstag Gehorsam. Beständigkeit und klösterlichen Lebenswandel. Seinen Professspruch hat er aus der Benediktsregel gewählt: „prudenter et cum caritate- mit Bedacht und Liebe“ (RB 64,14)

Auf diesen Vers ging auch Sr. Makrina Finlay aus der Abtei Dinklage in ihrer Predigt ein und setzte sie in Bezug zu den vorher gehörten Schriftlesungen. Bereits die Lesungen über Abraham und Sara in den Tagen zuvor seien ein wunderbarer Vorspann für eine benediktinische Profess, wenn es dort hieße „Ein Segen sollst du sein.“ In der Lesung vom Tag und auch im Evangelium ginge es um das Sehen, Dienen und auch um die Fruchtbarkeit. „Alle zeigen auf unterschiedliche Weise, was es bedeutet, Segen zu empfangen und Segen zu sein.“

Die Lesung erzählt von Abraham und seiner Frau Sara, denen der Herr erscheint und dem Abraham besondere Gastfreundschaft erweist und daraufhin besonderen Segen empfängt: „Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben“, heißt es dort. Sr. Makrina verband diese Stelle mit der später in der Benediktsregel aufgeführten Gastfreundschaft und der Bitte der Pförtners um den Segen.

Während Abraham nicht wusste, wer ihm diesen Segen brachte, sei es beim Hauptmann vom Kapernaum im Evangelium anders, so Sr. Makrina weiter. Er suche Jesus direkt auf, bitte ihn um Hilfe, um den Segen. Ganz persönlich sei er gekommen, obwohl er genügend Bedienstete gehabt hätte. Doch er wollte persönlich teilhaben – und Jesus habe verstanden.

Der Professspruch „prudenter et cum caritate“ zeige, dass es Br. Wolfgang um eine Haltung ginge. „Es geht darum die Welt, in der du lebst und wirkst, ‚bedachtsam und liebevoll‘ zu sehen, die Menschen, mit denen du zu tun hast ‚bedachtsam und liebevoll‘ zu dienen. Sehen, dienen und fruchtbar sein; bedachtsam und liebevoll. Ganz gewiss: Ein Segen sollst du sein‘“, schloss Sr. Makrina ab.

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An die Predigt schloss sich der Professritus an, in dem Br. Wolfgang seine Bereitschaft erklärte. Bei der darauffolgenden Allerheiligenlitanei lag der Profitent in Prostratio-Haltung auf dem Boden. Der nächste Teil war das Verlesen der Professurkunde, die dann von Br. Wolfgang allen Mitbrüdern gezeigt und auf dem Altar unterschrieben wurde.

Das dreimalige Singen des Professgesangs „Suscipe me“ an unterschiedlichen Orten in der Abteikirche symbolisierte das Zugehen auf die Gemeinschaft und zuletzt vor Abt Michael die (Neu-)Aufnahme. Der Gesang im Wortlaut:

Suscipe me, Domine, secundum eloquium tuum, et vivam. Et ne confundas me ab exspectatione mea.

Nimm mich auf, o Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben. Und enttäusche mich nicht in meinem Erwarten.

Mit der Feierlichen Profess erhielt Br. Wolfgang dann auch die Kukulle, das Festgewand der Mönche. Als besonderes Zeichen der Verbundenheit folgte dann der Friedensgruß mit allen Mönchen mit Feierlicher Profess. Mit ihnen, Familie und Freunden feierte Br. Wolfgang im Anschluss an den Gottesdienst dann diesen besonderen Tag. 

Über Br. Wolfgang

Br. Wolfgang Sigler ist 35 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Regensburg und ist seit 2015 Mönch der Abtei Münsterschwarzach. Vor seinem Eintritt studierte er Jura und schloss dies mit dem 2. Juristischen Staatsexamen ab. Nach seinem Eintritt folgte ein Theologiestudium, das er 2022 als magister theologiae beendete. In der Abtei ist er für Junges Münsterschwarzach verantwortlich und begleitet neben P. Dominikus Trautner die Gottesdienste als Organist.