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Nachrichten

Die Abtei nach dem Lockdown

Immer weniger neue Corona-Infektionen sorgen für weitere Lockerungsmaßnahmen. Auch in der Abtei Münsterschwarzach – gleichzeitig blickt Abt Michael Reepen OSB zurück.

Die Abtei Münsterschwarzach reagiert auf die Corona-Lockerungen in Politik und Gesellschaft mit eigenen Maßnahmen. Seit dem 8. Mai sind wieder Besucherinnen und Besucher zu den Gottesdiensten erlaubt, seit dem 25. Mai auch zu den Messfeiern. Das oberste Gebot dabei immer: Abstand halten. Das gilt bei den Gottesdiensten auch für den Mönchskonvent, da beim Singen die Infektionsgefahr sehr hoch ist.

Auch intern wird das Abstandsgebot weiter verfolgt, wenn auch mit Lockerungen, wie Abt Michael Reepen OSB erklärt: "Wir sind hier eine Hochrisikogruppe, die nicht nur aus vielen zusammenlebenden Menschen, sondern aus viele Älteren besteht. Während der vielen Infektionen haben wir alle internen Treffen nicht abgehalten. Nun können wir manches wieder anfangen." Etwas, was darunter fiel, waren die sogenannten Colloquien, die Rederunden. "Schweigen ist der beste Schutz" hat Abt Michael dann am schwarzen Brett ausgehängt. Die mönchischen Tugenden halfen natürlich beim Einhalten.

Doch einfach war die Zeit trotzdem nicht. Zum einen, weil die Angst da war, dass das Virus in den Konvent kommt. Zum anderen gehe auch jeder Mitbruder mit der Situation anders um, so Abt Michael. "Da kam wieder zu tragen, was Benedikt mit 'der Eigenart vieler dienen' meint. Ich muss versuchen jedem gerecht zu werden und, einfach gesagt, den Laden zusammenhalten." Das sei bisher recht gut gelungen, weil die Brüder mitgegangen sind.

Eine weitere Herausforderung war das Abschließen der Kirchentüren zu den Gottesdienstzeiten. Denn, wer könnte es ihnen verdenken, es kamen Gläubige trotz Gottesdienstverbot. Eine Maßnahme, die nicht einmal zu Zeiten der Aufhebung während der NS-Zeit getroffen werden musste. "Das war schwierig. Sehr schwierig", erklärt Abt Michael. Auch Ostern ohne Gäste sei ungewohnt gewesen. Umso schöner sei es, dass nun wieder Gottesdienste und Messfeiern gemeinsam stattfinden können.

Noch merke der Abt aber die bestehenden Beschränkungen. Durch die schrittweise Öffnung des Egbert-Gymnasiums, der Klosterschule, kehre zwar langsam wieder mehr Leben in die Benediktinerabtei ein, doch die Gäste fehlen. Diese sollen ab dem 2. Juni wieder kommen. In den vergangenen Wochen wurden Pläne zur Wiedereröffnung des Gästehauses mit entsprechenden Hygienevorschriften geplant und umgesetzt. Weniger Gäste, mehr Platz. Auch hier ist Abstand halten am wichtigsten.

Daher kann es auch keinen einfachen Rückgang zur Normalität geben. Nach wie vor gilt in den Verkaufsläden die Mundschutzpflicht, im Umgang miteinander ein Mundschutzgebot. Auch Veranstaltungen mussten abgesagt werden, darunter fallen das 25-jährige Jubiläum des Fair-Handels, das Abteikonzert sowie der Weltmissionssonntag. Zu groß ist die Gefahr der Infektion solange kein Impfstoff gefunden wird. Und das ist auch hier in der Abtei die große Hoffnung.